Neustadt Zwei fast gleichwertige Teams

Neustadt. Am Samstag startet Wasserball-Bundesligist SC Neustadt um 18 Uhr in die Abstiegsrunde bei Wedding Berlin. Die Neustadter Wasserballer kennen diese gefährliche Situation bereits. Sie spielen in der dritten Saison in der B-Gruppe der höchsten Liga und sind auch in den beiden Jahren zuvor im Abstiegsstrudel geschwommen.

Diesmal allerdings sah es nach der Vorrunde zunächst einmal besser aus. Der SCN lag ungeschlagen an der Tabellenspitze der B-Gruppe. Doch in der Rückrunde sorgten verlorene Auswärtspartien und Personalprobleme für eine Pechsträhne. So musste auch Trainer Janusz Gogola reaktiviert werden, weil sein eigentlicher Nachfolger Dragan Matutinovic wegen der Erkrankung seiner Ehefrau nach Kroatien zurückgekehrt ist. Der Frankfurter Gogola hatte die Pfälzer im Herbst an die Tabellenspitze geführt, war aber seit Januar auf eigenen Wunsch nicht mehr für das Training verantwortlich. Doch hatte er sich bereit erklärt, für den Rest der Saison den Trainerjob erneut zu übernehmen. Vor den Relegationsspielen gegen den SSV Esslingen, bei denen es um den Aufstieg in die A-Gruppe ging, konnte Gogola allerdings keine Impulse mehr setzen (wir berichteten zuletzt am 20. April). Die Pfälzer waren gegen das A-Gruppen-Team Esslingen chancenlos. Besser machten es dagegen die Konkurrenz aus der B-Gruppe, SV Krefeld sowie SVV Plauen. Plauen setzte sich im Modus „Best of five“ gegen SV Cannstatt mit 3:1 durch. Krefeld siegte mit 3:0 Spielen gegen die SG Neukölln Berlin. So rücken Krefeld und Plauen in die A-Gruppe, Cannstatt und Neukölln steigen in die B-Gruppe ab und gehen nun ebenfalls in die Abstiegsrunde. Neustadt indes blickt nur auf die nächste Aufgabe. Es geht nach dem Modus „Best-of-three“ darum, gegen Berlin zwei Siege in maximal drei Spielen zu erzielen. Gewinnt Neustadt am Samstag, reicht ein Heimsieg eine Woche später aus, damit keine Abstiegssorgen mehr drücken. Doch Trainer Gogola weiß: „Neustadt und Berlin sind fast gleichwertig.“ Er dokumentiert dies mit dem Torverhältnis von 136 Gegentreffern bei Berlin und 137 für den SCN. Lediglich die Angriffsreihe der Pfälzer war in der Hauptrunde um 26 Tore besser. Im direkten Vergleich siegte Neustadt im Heimspiel gegen die Ostdeutschen mit 10:4. Im Rückspiel in Berlin verloren die Pfälzer 8:10. „Berlin erging es in der vorangegangenen Saison so ähnlich wie uns in diesem Jahr. Damals waren die Berliner nach der Hauptrunde Erster der B-Gruppe und verloren die Relegationsspiele“, weiß Gogola. In der ersten Abstiegsrunde trafen die Ostdeutschen vor einem Jahr auf den SCN. Die Pfälzer überraschten damals, holten in Berlin einen Sieg und machten im Rückspiel in Neustadt mit einem weiteren Erfolg alles klar. „Die Berliner sind gewarnt. Sie wissen, dass sie zu Hause gewinnen müssen“, sagt Janusz Gogola und rechnet diesmal mit einem sehr harten Spiel. Mit der Vorbereitung auf die Serie gegen Berlin ist er unzufrieden. Am Montag und Dienstag konnte er mit seinem Team nicht trainieren, weil das Neustadter Stadionbad auf den Sommerbetrieb umgestellt wird. Probleme macht ihm auch das kleinere Becken, in dem die Berliner spielen. Sein Team lebe von der Bewegung und der Technik und weniger von der Körperkraft. Im kleinen Becken bleibe nicht viel Zeit, dort müsse der Ball sofort gespielt werden. „Dazu muss man aber gut eingespielt sein“, betont Gogola. Wie immer bereitet er sich akribisch durch Videoanalysen auf den Gegner vor. Bis auf Michael Knelangen, der wegen einer Fingerverletzung für den Rest der Saison ausfällt, kann Gogola auf die komplette Mannschaft zurückgreifen. Doch warnt er: „Dass wir gegen Berlin bereits alles klar machen im Abstiegskampf, wird keine Selbstverständlichkeit. Mittlerweile kennen die Berliner unser System und lassen sich nicht mehr überraschen.“ So spielen sie SC Neustadt: Müller, Ulrich – Ehrenklau, Held, Matutinovic, Fernando Mongrell, Jorge Mongrell, Martin Görge, Oliver Görge, Tummings, Middlesworth, Oliveira, Csente, Albert, Roth (?), Weigert (?). (kle)

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