Neustadt Zur Sache: Glyphosat

Glyphosat ist weltweit das häufigste eingesetzte Unkrautbekämpfungsmittel. Der Wirkstoff Glyphosat wird seit 1974 vom US-amerikanischen Konzern Monsanto unter dem Namen Roundup vertrieben. Es gibt viele Produkte, die den Wirkstoff enthalten, in Deutschland sollen es über 90 sein. Hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Substanz bisher als unbedenklich eingestuft, kommt sie nach Auswertung neuer Untersuchungen in Kanada, Schweden und den USA zur Einschätzung, dass das Mittel „wahrscheinlich krebserzeugend bei Menschen“ ist. Nach einer Sitzung der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) wurde diese Einstufung in der Zeitschrift „Lancet“ am 20. März veröffentlicht. Laut deutschem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sei die von der IARC vorgenommene Einstufung nach der Auswertung der zugrundeliegenden Studien zu prüfen. Die bisherige Einschätzung sei, dass das „Glyphosat nicht krebserzeugend ist“. Die Genehmigung für Glyphosat in der Europäischen Union (EU) endet im Dezember, die Zulassung soll um zehn Jahre verlängert werden. Dazu ist laut eines Artikels vom 11. Mai des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine „erneute Prüfung nach aktuellem Stand von Wissenschaft und Technik erforderlich“. Der Entwurf des Bewertungsberichtes von Dezember 2013 komme zum Ergebnis, dass die Voraussetzungen für eine weitere Genehmigung vorlägen. Allerdings gebe es Bedenken, „wonach sich der Wirkstoff gegenüber der biologischen Vielfalt negativ auswirken“ könne. Deshalb sei eine erneute Zulassung von Glyphosat mit der Maßgabe verbunden, „Maßnahmen zu ergreifen, um nachteilige Auswirkungen auf die biologische Vielfalt zu reduzieren“. (uhk)

x