Neustadt Zukunft bleibt ungewiss

Noch immer ist unklar, ob das Schützenhaus Ruppertsberg mit seinen Schießanlagen in irgendeiner Form wieder genutzt werden kann. Der Ort des Ostereierschießens, zu dem jährlich Tausende von Besuchern kamen, bleibt nach einem Felsrutsch aus Sicherheitsgründen gesperrt. Eine Sanierung der Felswand hinterm Haus kommt aus Kostengründen nicht in Frage.

Wie mehrfach berichtet, hat ein Felsrutsch Ende des Jahres 2012 einen Anbau des Schützenhauses beschädigt. Die Luftgewehranlage, auf der das erste und bekannteste Ostereierschießen Deutschlands jährlich stattfand, kann seither nicht mehr genutzt werden. Zu groß ist die Gefahr, dass sich weitere Steine und Felsbrocken im ehemaligen Ruppertsberger Steinbruch lösen und Menschen gefährden. Es gibt dazu Gutachten des Geologischen Landesamtes sowie eines privaten Gutachters. Beide kommen zum Ergebnis, dass eine Sanierung der Felswand sehr aufwändig wäre. Summen von mehreren hunderttausend Euro wurden genannt. Immer ist noch nicht behördlich entschieden, in welcher Form das derzeit zum Teil gesperrte Schützenhaus samt weiteren Einrichtungen wieder betriebssicher genutzt werden kann. Eine rege Aussprache mit vielerlei Meinungen gab es bei der Generalversammlung der Schützengesellschaft. Vereinsmitglieder, Ortsbürgermeisterin Ursula Knoll und Rechtsanwalt Stefan Hebinger erläuterten verwaltungstechnische Vorgaben. Die Bürgermeisterin wies allerdings auf die sehr begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde, die Eigentümerin der Felswand ist, hin. Knoll: „600.000 Euro für die Absicherung dieser Felswand sind eine Utopie, finanziell in keiner Weise ausführbar!“ Das Ostereierschießen gehört somit wohl definitiv der Vergangenheit an. Es war mit seinen Einnahmen ein wichtiges Fundament für das Vereinsleben. Nun gibt es nach Auskunft des bisherigen Vorsitzenden Werner Stauder noch die Möglichkeit, den Eingang des Vereinshauses mit Zaun und einem bis zu 1,50 Meter hohen Damm zu sichern und das Schützenhaus so umzubauen, dass Küche, Toilette und eine kombinierte Schützenanlage für Kleinkaliber und Luftgewehr (letztere allerdings nicht wettkampftauglich) genutzt werden könnten. Ungefähre Kosten: 45.000 Euro. Nun sei zu klären, ob der neue Ortsgemeinderat zu einer früheren Zusage, dem Verein mit bis zu 20.000 Euro helfen, stehe, und ob der Verein den Aufwand auf sich nehmen wolle. Denn die Mitgliederzahlen sind inzwischen auf 85 zurückgegangen. Immerhin wurde ein neuer Vorstand gewählt. Für Werner Stauder übernahm Marco Dietz die Position des Oberschützenmeisters. Sein Stellvertreter ist Hans Günter Klaus. Dem geschäftsführenden Vorstand gehören außerdem Schatzmeister Simon Bastian, Schriftführerin Elke Anspach, Hauptschießleiter Manfred Hartmann, Wirtschaftsleiterin Annette Mees an. Angesichts der unsicheren Zukunft wird es im September nur ein kleines Treffen zum 50-jährigen Bestehen des Vereins geben (wir berichten noch). (ff/rr)

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