Neustadt Tag der offenen Gartentür: Einblicke in Nachbars Garten
Der 800 Quadratmeter große Garten von Hobbygärtnerin Roswitha Vigener aus Duttweiler hat etwas Gemütliches: Das beruhigende Summen der Hummeln und Bienen, süßlich duftende Rosenstöcke und kühle Schattenplätze verleihen der Grünfläche einen romantischen Touch. Vigener, die durch die RHEINPFALZ vor mehreren Jahren auf den „Tag der offen Gartentür“ aufmerksam geworden und dadurch auch nach Duttweiler gezogen ist, präsentiert ihren Garten am Sonntag, 25. Juni, zum fünften Mal Gartenliebhabern aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz.
„Da ich selbst schon immer gerne Gärten besichtigt habe, öffne ich meinen Garten gerne für Interessierte. Man kann durch die Besuche neue Perspektiven gewinnen, etwa, wie das Licht in die Gartengestaltung miteinbezogen werden kann, Kunstobjekte integriert werden oder welche Bepflanzungen zu verschiedenen Jahreszeiten möglich sind“, erzählt Vigener. Für sie sei ihr Garten ein Erholungsraum, der durch viele kleine, unterschiedlich gestaltete Bereiche Inspiration biete und ihr große Freude bereite.
Der richtige Mix
Die gelernte Bibliothekarin hat ihren heimischen Garten klassisch und zugleich modern gestaltet. Besonders eine Mischung aus Strukturen, beispielsweise aus geraden Linien und Schnittformen, aber auch aus wildem Wachstum, ist ihr wichtig. „Dieser Mix hilft auch dabei, dass das Auge zur Ruhe kommt“, sagt Vigener. So pflanzt sie ihre Kollektion aus Funkien bewusst in Töpfen ein und reiht Hortensien aneinander, lässt jedoch Pfingstrosen, Glockenblumen und Gräser natürlich miteinander im Beet wachsen.
Bei der Auswahl ihrer Pflanzen achtet Vigener besonders darauf, dass diese für die Insekten zugängliche Staubgefäße enthalten und hitzeresistent sind. Letzteres ist mit Blick auf die letzten Trockenjahre besonders wichtig. „Meinen Rasen habe ich auf Rasenwege mit Inselbeeten reduziert. Wenn man bei der Hitze nicht genug gießt, wird der Rasen mittlerweile schon Anfang Juni braun. In die Beete habe ich nun auch wärmeliebende Arten wie Lavendel und Mönchspfeffer gepflanzt“, erklärt Vigener ihre Vorgehensweise.
Um ihre Pflanzen vor der aggressiven Sommersonne zu schützen, schafft die Hobbygärtnerin immer neue Schattenplätze. Dazu gehören durch Bäume beschattete Ecken, mit Sonnenschirmen gezierte Terrassen und besonders der Holzpavillon, der als Rückzugsort zum Lesen und Teetrinken dient. „Wenn ich im Pavillon sitze, habe ich einen Blick auf den gesamten Garten. Dort kann man die verschiedenen Farben und Zierelemente bewundern“, verrät die Duttweilerin.
Jahrelange Arbeit
Dass über die letzten Jahre meist an die 100 Menschen ihren Garten besichtigt haben, freut Vigener, da sie sich mit Gärtnerfreunden austauschen und neuen Hobbygärtnern Tipps in Sachen Nachhaltigkeit und natürliche Schädlingsbekämpfung geben kann. Dieses Mal stellt sie auch wieder ihre Fotobücher aus, die die Entwicklung des Gartens über die Jahre und zu verschiedenen Jahreszeiten dokumentieren. Sie möchte damit zeigen, dass ein naturbelassener Garten mit minimalen Eingriffen immer ästhetisch aussehen und einen idealen Rückzugsort für Tiere bieten kann.
In der Region Neustadt öffnen neben Roswitha Vigener noch Jutta und Peter Gros sowie Eva-Marie und Bernhard Simon, jeweils aus Lachen-Speyerdorf, an beiden Sonntagen ihren Garten für Besichtigungen zum „Tag der offenen Gartentür“.
Info
„Tag der offenen Gartentür“, jeweils Sonntag, 11. und 25. Juni, 10 bis 18 Uhr. Ein Plan mit allen Teilnehmern im Saarland und in Rheinland-Pfalz mit gegebenenfalls abweichenden Öffnungszeiten ist im Internet unter www.gartenbauvereine.de/saarland_rheinland-pfalz einsehbar.