Neustadt Suizidhilfe bei Demenz? Niederländische Medizinerin spricht im Achat-Hotel

Das Bundesverfassungsgericht hat im Februar 2020 mit einem Urteil die Sterbehilfe in Deutschland aus der Grauzone geholt: Ärztli
Das Bundesverfassungsgericht hat im Februar 2020 mit einem Urteil die Sterbehilfe in Deutschland aus der Grauzone geholt: Ärztlich begleiteter Suizid ist seitdem erlaubt, wenn die Freiverantwortlichkeit des Sterbewilligen gegeben ist.

Nach zwei Veranstaltungen im vergangenen Jahr im Roxy-Kino und im Hotel Palatina lädt die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS), die nach eigenen Angaben älteste und größte Patientenschutzorganisation in Deutschland, am Montag, 22. April, um 16.30 Uhr zu einem weiteren Vortrag in Neustadt – diesmal im Hotel Achat in der Exterstraße. Das Thema, das an diesem Tag behandelt wird, hat eine ganz besondere Brisanz: „Suizidbegleitung ist legal. Auch bei Demenz?“, lautet der Titel. Gastreferentin ist Marinou Arends, eine niederländische Seniorenärztin, die bis zu ihrer Pensionierung in einem Pflegeheim, vor allem in der Abteilung für demente Patienten, arbeitete und auch als Beraterin und Kontrollärztin für Sterbehilfe fungierte. In den Niederlanden gibt es seit 2002 eine gesetzlich geregelte Sterbehilfe, die jedoch wie in Deutschland Freiverantwortlichkeit des Sterbewilligen voraussetzt. Arends setzte und setzt sich leidenschaftlich für die Entscheidungsfreiheit der Patienten am Lebensende ein. In ihrem 2023 erschienenen Buch „Angeklagt wegen Sterbehilfe“ beschreibt sie ausführlich, warum sie deshalb mehrfach trotz vorliegender Willenserklärung der Patienten wegen Mordes angeklagt, aber immer freigesprochen wurde. Im Anschluss ist eine Publikumsdiskussion geplant. Im Einführungsvortrag schildert zuvor ein Präsidiumsmitglied der DGHS die aktuelle Situation der Suizidhilfe in Deutschland. Seit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Februar 2020 hat die DGHS nach eigenen Angaben mehr als 750 Menschen an professionelle Freitodhelferteams – bestehend aus einer Juristin und einer Ärztin – vermittelt. Die Kosten für diese Freitodbegleitung liegen bei rund 4000 Euro. Der Eintritt zu der Vortragsveranstaltung ist frei, Anmeldung unter reinhard.konermann@dghs.de aber erforderlich. Es handelt sich um den einzigen Termin in der Pfalz.

Hinweis der Redaktion

Sollten Sie sich selbst in einer Krisensituation befinden: Es gibt Organisationen, die Hilfe und Auswege anbieten. Bitte holen Sie sich Hilfe. Rufen Sie zum Beispiel bei der Telefonseelsorge an (0800-1110111). Für Kinder- und Jugendliche gibt es außerdem die „Nummer gegen Kummer“ (116111).

x