Neustadt Rettungsnetz für Fischer

Zur Eröffnung der Misereor-Aktion 2015 kommt Damaso Vertido (63) von den Philippinen. Er stellt am 23. Februar im katholischen Gemeindezentrum St. Bernhard sein Land und die von ihm gegründete Organisation „MinLand“ vor.

„Ich glaube, dass der Klimawandel noch zu stoppen ist. Diesen Kampf dürfen wir nicht aufgeben, weil wir sonst niemals sehen können, ob wir eine Chance gehabt hätten.“ Dieses Credo treibt den studierten Betriebswirt aus Davao City, der drittgrößten Metropolregion der Philippinen, an. Seine Organisation „MinLand“ versucht seit 30 Jahren, die Lebenssituation der armen Bevölkerungsgruppen auf den Philippinen zu verbessern. Dazu gehören die Beschaffung von Wohnraum in den Städten, die Stärkung der Rechte der Landbevölkerung, insbesondere auch der Frauen, und die Bekämpfung der Korruption. Wesentlich ist auch der Aufbau eines Krisenmanagements angesichts der immer häufiger auftretenden Naturkatastrophen. Besonders in Erinnerung ist etwa der Taifun „Haiyan“ von November 2013 mit rund 6000 Todesopfern und vier Millionen Obdachlosen. Einen besonderen Schwerpunkt von „MinLand“ unterstützt in diesem Jahr die katholische Hilfsorganisation Misereor: Ein großer Teil der Bevölkerung von Davao City lebt an Flussufern, Flussmündungen ins Meer und auf Schwemmland; viele traditionell als Fischer Arbeitende versuchen weiterhin, ihre Familien mit dieser kleinstrukturierten Wirtschaftsform zu ernähren. Das gelingt aber immer weniger, denn der industrialisierte Fischfang von international tätigen Fangflotten führt zu Überfischung. „MinLand“ versucht, die Rechte der Fischerfamilien zu stärken und ein funktionierendes Katastrophenmanagement aufzubauen. (rhp)

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