Neustadt Reine Kopfsache

Niederkirchen. Eine Art Ausbildungsmannschaft ist am Sonntag, 14 Uhr, zu Gast beim Frauen-Fußball-Zweitligisten 1. FFC Niederkirchen: Der 1. FFC Frankfurt II ist der Unterbau für die national und international erfolgreiche Erste Mannschaft in der Bundesliga. „Mein Ziel ist, hier die Mädels so auszubilden, dass sie in der Ersten Liga Fuß fassen können“, erzählt der Frankfurter Trainer Stefan Podesky.

Gemessen an den Verträgen, seien es viele, die das schafften. „Effektiv spielen aber die wenigsten – oben herrscht ein anderer Wind, da geht es nur um Punkte und Tabellenstand“, gibt Podesky zu bedenken. Er ist seit dieser Saison Coach der Hessinnen, war zuvor bei Eintracht Frankfurt zwar auch einmal für ein Frauenteam verantwortlich, zuletzt aber im Eintracht-Nachwuchsleistungszentrum nur für Jungen zuständig. „Ich bin äußerst begeistert von den Mädels“, erzählt Podesky von seinen Eindrücken vom Frauen-Fußball und verweist auf die gute Trainingsbeteiligung: „Alle sind semi-professionell, keine ist Vollprofi, aber es kommen selbst die Verletzten zum Training.“ Beeindruckend sei auch, mit welchem Einsatz die Spielerinnen dabei seien und „wie technisch stark sie ausgebildet sind“. Über Niederkirchen, so sagt Podesky, wisse er nichts. Doch unterhalte er sich mit anderen Trainern. Und der Niederkirchener 3:1-Pokalerfolg beim Tabellenfünften Saarbrücken „ist sehr beeindruckend“. Zum Vergleich: Frankfurt II hat im September gegen Frankfurt II eine 0:4-Heimniederlage hinnehmen müssen. Innenverteidigerin Melissa Friedrich hat dabei auch noch eine Gelb-Rote Karte bekommen und ist gegen Niederkirchen gesperrt. „Sie ist beim Länderpokal in Duisburg zur besten Spielerin gewählt worden“, sagt Podesky. Goran Barisic, Trainer der Niederkirchenerinnen, kann sich „nicht vorstellen, dass Podesky nichts über uns weiß“. Für die Pfälzerinnen sei die Partie gegen den Tabellensechsten sehr wichtig. „Aus drei Spielen nur ein Punkt – Tabellenvorletzter“, beschreibt er die triste Ausgangsposition seines Teams. „Das ist Kopfsache – da spielt die Angst vor dem Versagen eine große Rolle.“ Barisic kennt auch das Hauptproblem seines Teams: „Wir haben viele Chancen und ganz wenige Tore, wir haben keine sichere Torjägerin.“ Einen weiteren Ausrutscher könne sich Niederkirchen nicht erlauben, betont Barisic. Und weil die Lage ernst ist, haben die Pfälzerinnen in dieser Woche vier statt drei Trainingseinheiten absolviert. Das Tor hütet wieder Jospehine Rothmann, die ihre Knieverletzung auskuriert hat. Barisic: „Die Situation erlaubt uns keine weitere Niederlage. Selbst ein Unentschieden wäre eine Katastrophe.“ (sab)

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