Neustadt Pomadiger VfB, erleichterte Deidesheimer

Neustadt. 7, 10, 13, 15. Die hiesigen Fußball-Bezirksligisten spielen ob ihrer Platzierungen bei der Titelvergabe keine Rolle. Das scheint schon nach zehn Spieltagen festzustehen. Es herrscht ein breiter Konsens darüber, dass Phönix Schifferstadt die Saison als Meister beenden wird, der SV Büchelberg als „Vize“. Bestenfalls der TSG Jockgrim werden Außenseiterchancen zugerechnet.

VfB Haßloch - SV Ruchheim (heute, 19.30 Uhr).

Wie gewonnen, so zerronnen. Nach der 7:0-Gala gegen den FV Freinsheim unterlag der VfB Haßloch dem cleveren FC Lustadt 1:2. Jungspunde zogen gegen die „Rentner-Gang“ des Aufsteigers den Kürzeren. „Zwischen den beiden Spielen haben wir irgendetwas liegen lassen. Wir waren pomadig, nach vorne ging nicht viel“, sagt VfB-Trainer Frank Lieberknecht. „Es hat die Lauffreudigkeit gefehlt, wir waren im Kollektiv nicht gut drin.“ Die Abwesenheit des erkrankten Lückenreißers Kevin Klein machte sich bemerkbar. Klein fehlt womöglich auch gegen den SV Ruchheim, der nach dem Rücktritt seines Übungsleiters Ralf Wieandt gegen den VfR Frankenthal einen 7:1-Erfolg gefeiert hat. Mit acht Punkten belegt die nun von Antoni Antonaci betreute Truppe Platz 14. Unter anderem nahm Antonaci einen Torwartwechsel vor. Lieberknecht erwartet eine schwere Aufgabe: „Sieben Tore musst du erst mal schießen. Die müssen und wollen unbedingt punkten.“ SG Steinfeld/Kapsweyer/Schweighofen - TSG Deidesheim (Samstag, 15.30 Uhr). Das spiel-, aber nicht trainingsfreie Wochenende haben Spieler und Verantwortliche der TSG Deidesheim dazu genutzt, das 4:3 gegen Südwest Ludwigshafen sacken zu lassen. Bis kurz vor Schluss 2:3 zurückliegend, bewies die TSG große Moral. Jubeltaumel statt sechster Abfuhr in Folge. „Es ist vielen ein Stein vom Herzen gefallen, mir auch“, sagt Trainer Michael Doll. Die Stimmung ist deutlich besser, das erleichtert Doll die Arbeit. Nun aber muss die TSG im Gastspiel bei der punktgleichen SG Steinfeld beweisen, dass der Auftritt gegen Südwest kein Strohfeuer war. Auch die SG hat eine verrückte Partie hinter sich: Sie lag in Mutterstadt 0:3 und 3:4 hinten – und ergatterte mit dem 4:4 einen Zähler. „Eine gute geschlossene Mannschaft“, sagt Doll. „Auf uns kommt eine Heidenarbeit zu.“ SV Büchelberg - 1. FC 08 Haßloch (Samstag, 16 Uhr). Kann der 1. FC 08 Haßloch dem SV Büchelberg die erste Saisonniederlage beibringen? Und was muss dafür geschehen? „Wir müssen ihre Qualität unterbinden, und diese Qualität ist das Spiel nach vorne. Wir müssen sie in Zweikämpfe verwickeln“, sagt Trainer Christian Lederle und ergänzt: „In den vergangenen Spielen war es immer unser Ziel, das Spiel zu bestimmen. Das muss am Samstag nicht unbedingt so sein.“ Lederle wäre „nicht überrascht, wenn wir nicht gewinnen“, wobei: „Zwischen nicht gewinnen und verlieren gibt es ja noch etwas anderes.“ Der Einsatz von Stammkeeper Kai Anschütz, der schon gegen Freinsheim wegen Oberschenkelproblemen gefehlt hat, ist fraglich. Für Jonas Riesbeck käme ein Einsatz zu früh. Dominik Doll ist wieder dabei. Phönix Schifferstadt - VfL Neustadt (Sonntag, 15 Uhr). Witterungsbedingte Spielausfälle im September sind atypisch. Der Rasenplatz an der Neustadter Haidmühle jedoch ist sehr wasseranfällig. Nach einem ordentlichen Schauer und 90 Minuten Fußball ist das Grün hinüber. Da der Ausweichplatz wegen einer Bombenentschärfung nicht zugänglich war, fiel die Partie gegen den SV Büchelberg aus. Ein Nachholtermin steht nicht fest. Nun wartet auf den VfL eine noch härtere Prüfung. Gastgeber ist Branchenprimus Phönix Schifferstadt, der mit makellosen 27 Punkten und 31:3 Toren das Klassement anführt. VfL-Interimstrainer Reiner Schwartz hat nicht nur Schadensbegrenzung im Sinn. „Wir fahren bestimmt nicht da hin mit der einzigen Vorgabe, möglichst nicht unter die Räder zu kommen“, sagt er. „Das ist im Fußball die komplett falsche Einstellung. Wir haben den Willen, dort was zu holen. Und so werden wir auch auftreten.“ Beim Drittletzten der Tabelle stehen hinter den Einsätzen von Carvalho und Dieser (beide krank) Fragezeichen. Saban Sabani gehört wieder zur Mannschaft. Die Aussprache war fruchtbar. „Die Jungs haben ihn ganz normal aufgenommen“, sagt Schwartz. „Wenn er macht, was er kann, hilft er uns. So haben wir an Qualität und Quantität gewonnen.“ |aboe/Archivfoto: Mehn

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