Neustadt Nur ein bisschen außer Puste

Die Drittklässler der Geinsheimer Grundschule sind fit: Beim Projekttag „Skipping Hearts“ (etwa hüpfende Herzen) zeigten die Neunjährigen gestern, was sie mit einem Springseil alles zustande bringen.

Übungsleiterin Anika Herbrik teilt als erstes die Seile aus. Die 33-Jährige aus Altdorf ist seit neun Jahren freiberuflich im Auftrag der Deutschen Herzstiftung mit dem Programm „Skipping Hearts“ unterwegs: „Jede Schule kann einmal jährlich mit einer Klasse an solch einem Übungstag teilnehmen.“ Herbrik bringt die Seile und viele Übungen mit, die die Kinder in rund zwei Stunden einstudieren und später den Schulkameraden und Eltern vorführen. Klassenlehrerin Nicole Laqué hat das Angebot gerne aufgegriffen. Sie möchte es im nächsten Schuljahr mit den Viertklässlern vertiefen. Momentan gibt es nur zwei Sportstunden pro Woche. Doch stehen in Geinsheim viele Freiluft-Stunden auf dem Stundenplan: Wenn die Arbeit getan ist, geht es für den Rest des Tages in den Schulhof oder auf den Spielplatz. Auch die Pause wird bei gutem Wetter oft auf dem Spielplatz zur „Sportpause“. „Das entzerrt, macht aufnahmefähig für den normalen Unterricht, die Jungs freuen sich, dass sie Fußballspielen können“, sagt Laqué. Auch sonst nutzt sie Angebote zur externen Unterrichtsgestaltung. „Die Kinder sind sichere Radfahrer, das werden wir für einen Ausflug nutzen. Unsere Fußballmannschaft hat gerade den Grundschulpokal gewonnen. Und beim Tennisclub waren wir zu einer Schnupperstunde“, zählt sie auf. Die 38-jährige Pädagogin hat zwar nicht Sport studiert, aber durch Fortbildungen, Fachliteratur und Erfahrungsaustausch mit Sportlehrern das Thema intensiv bearbeitet. Auch das Seilspringen ist schon länger Bestandteil der Sportstunden: „Am Anfang hatten vielleicht zwei, drei Kinder bei manchen Übungen Probleme, aber das legte sich schnell.“ Am Projekttag kann Nicole Laqué entspannt zuschauen. Nach dem Aufwärmspiel „Jäger, Frosch, Fee“ verteilt Anika Herbrik Übungskarten für zehn Stationen mit unterschiedlichen Sprüngen. Dabei sind Grundsprünge wie der „Forward Straddle“, eine Vorwärtsbewegung mit einem Laufschritt. Beim „Double Under“ muss das Seil sehr schnell geschlagen werden, damit es während eines Sprungs zweimal den Boden berührt. Beim „Half Turn“ kommt eine seitliche Drehung dazu. Für Kunstturnerin Mara kein Problem: „Das mache ich im Verein als Koordinationstraining“, erzählt die Neunjährige. Fußballer Jonas gerät langsam ins Schwitzen, denn Seilspringen bedeutet Bewegung ohne Pause. Der neunjährige Till kreuzt das Seil beim Sprung, eine Übung für Fortgeschrittene. Nach zehn Minuten Dauerspringen heißt es Durchschnaufen und Trinkpause, bevor die Choreographie für die folgende Aufführung besprochen wird. Rope Skipping hat dabei noch einen besonderen Aspekt: Das Seil kann leicht eingesteckt und überall dort, wo sich eine freie Fläche findet, für ein kurzes Training genutzt werden. Die Übungen kennen die Kinder jetzt ja. (kle)

x