Neustadt Nils’ Naturlexikon: Häherkästen

So sehen Häherkästen aus.
So sehen Häherkästen aus.

„Was ist denn das?“, will meine kleine kesse Schwester Nessy wissen, als wir mit Opa Nörgel von der Königsmühle zur Hellerhütte wandern und an komischen Aufbauten aus Holz vorbeikommen. Jene, die an einem Hang stehen. „Nach was sieht es denn aus?“, fragt Opa und lacht. „Nun, es könnte so eine Art Notenpult sein, an der die Förster stehen und das Konzert der Waldvögel dirigieren. Oder ein Pult, von wo aus die Waldbäume gezählt werden. Damit man weiß, wie viel Bäume im Wald stehen. Aber dann müssten eigentlich überall welche stehen, und nicht nur hier an diesem Berg“, meint sie.

„Es sind Häherkästen“, erklärt uns Opa Nörgel. „Die stellen die Förster hier für die Eichelhäher auf. In die Kästen werden im Herbst viele Eicheln gelegt, die die Singvögel dann aufnehmen und im Wald an vielen verschiedenen Stellen vergraben. Als Vorrat für den Winter.“

Was gut für den Wald ist

„Was? Die Förster füttern die Häher auch noch?“, fragt meine Schwester empört. “Ja, denn die Eichelhäher helfen ihnen beim Aussäen. Kostenlos. Gut 5000 Eicheln kann ein einziger Häher im Herbst als Vorrat vergraben. Im Winter findet er nicht alle wieder. Daraus keimen dann wieder neue Eichenbäume. Was gut für den Wald ist. Außerdem merkt ein Häher sofort, ob er eine gute oder eine schlechte Eichel vor sich hat. Mit den schlechten, aus denen keine neuen Bäume entstehen können, gibt er sich erst gar nicht ab.“

„Opa, wir sollten jetzt mal zum Kaltenbrunnertalbach runtergehen“, meint Nessy. „Vielleicht haben die Förster auch ein paar Biberkästen mit Futter aufgestellt. Ich kann nämlich auch eine Menge vergraben – in meinem Magen!“

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