Neustadt Nicht zu warm und nicht kalt: Leute in Kauflaune

Premiere im Weinstraßenzentrum am verkaufsoffenen Sonntag. Zum ersten Mal fand auf dem Parkplatz des Globus-Baumarktes ein Bauernmarkt statt. Zeitgleich wurden im Stadtzentrum und auf dem Marktplatz Neuwagen präsentiert.

„Ein perfekter Tag, nicht zu warm und nicht zu kalt. Und kein Regen.“ Markus Schmitt von dem gleichnamigen Herrenbekleidungsgeschäft am Marktplatz war gestern mit dem verkaufsoffenen Sonntag sehr zufrieden. „Wir haben viele Jacken und Pullover verkauft. Die Leute waren in Kauflaune“, freute sich der Einzelhändler über die Umsätze. Ein Autokauf scheint zur Privatsphäre zu gehören. Niemand der Passanten wollte verraten, warum er sich an diesem goldenen Oktobertag intensiv mit den glänzenden Karossen befasste. Galant öffnet ein Mann aus Böhl-Iggelheim seiner Herzdame die Autotür. Sie entstieg einem knallroten Fiat 500. Auskunftsfreudiger sind die Autoverkäufer. Stefan Brenner, Verkaufsleiter vom Mercedes-Autohaus Falter, stellt die neue V-Klasse vor. „Das Auto für die kinderreiche Familie“, erklärt er. Bei Bedarf kann der Van als Achtsitzer bestellt werden. Nicolai Davidenkoff, Verkaufsleiter beim Autohaus Scherer, weist auf einen getunten GTI in schwarz, „die absolute Trendfarbe neben weiß und silber“. „Typische Modefarben sind beim Auto uninteressant, denn damit würde das Auto an Wert verlieren beim Verkauf“, erklärt er. Einen neuen Trend zeigt Citroen mit dem „Cactus“. „Alternativlos, so etwas gibt es noch nicht auf dem Markt“, sagt Florian Ebersoldt von der Citroen-Vertretung. „Ein Auto, das polarisiert wie die ,Ente’, meint er und zeigt auf die mit Luft gefüllten Plastikpolster an den Seiten. Ein richtiger Blickfang ist der „Adam Rocks“ mit Stoffverdeck bei Opel. Das Auto sei in 30.000 Farb- und Ausstattungskombinationen zu haben, erklärt der Filialleiter vom Autohaus Holz, Mathias Ullmer zu dem Flitzer in Metallic-Gelb. Auch beim Weinstraßen-Zentrum drehen sich die Autoräder. Das Neustadter „Team Rossberg“ für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft präsentiert beim Media-Markt nicht nur Rennfahrer Nico Müller bei einer Autogrammstunde, sondern demonstriert den schnellen Reifenwechsel beim Boxenstopp. Über die Kosten spricht Teamchef Arno Zensen nicht so gerne, auch wenn schon der Laie erkennt, dass der Konferenz-Laster mit Besprechungsraum, Fahrer-Ruhezimmern und Büro eine hohe sechsstellige Summe verschlingen dürfte. Genau wie der Boxenstopp-Simulator mit rund 100.000 Euro Materialkosten. Ein Spezial-Schlagschrauber kostet 12.000 Euro. Gebraucht werden acht davon. „Während eines Rennens liegt die Zeit für einen kompletten Rädertausch bei 2,6 bis 3,2 Sekunden“, berichtet Zensen. Kulinarisches und Dekoratives wird auf dem Bauernmarkt verkauft. „Vielleicht etwas weniger Betrieb als sonst auf dem Marktplatz“, urteilt Ramona Schmid, die pikante und feurige Chili-Schoten und Gewürze anbietet. (kle/wkr)

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