Neustadt „Nicht jede Gemeinde hätte Kraftakt stemmen können“

Ein wahres Schmuckstück ist entstanden. Alle Besucher, die sich am Samstag in der katholischen Kindertagesstätte (Kita) Regenbogen in Maikammer umgesehen haben, waren begeistert. Am Ende der Sommerferien sind die Kinder von ihrer provisorischen Behausung in der Johannes-Leonhardt-Schule in die helle und großzügige Einrichtung umgezogen. Bei einem Tag der offenen Tür wurde sie nun offiziell eingeweiht und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Zahlreiche geladene Gäste sind am Samstagvormittag gekommen: ehemalige Leiterinnen und Erzieherinnen, Vertreter öffentlicher Einrichtungen, der Gremien der Kommune, der Verbandsgemeinde, des Landkreises und des Landtages. Von den eigentlichen Nutzern der Kindertagesstätte Regenbogen sind am Morgen nur die Vorschulkinder da. Sie stimmen mit einem Lied auf den Tag ein. Erst am Nachmittag werden die Kleineren dazustoßen, werden den Gottesdienst mitgestalten, werden sich das Stück „Mein Haus ist zu eng und zu klein“, das Eltern aufführen, ansehen und nach Herzenslust draußen und drinnen spielen. Ortsbürgermeister Karl Schäfer, der sich mit den Kindern freut, dass nach gut einjähriger Bauzeit endlich die Einweihung der Kita gefeiert werden kann, erinnert an die Entwicklung des Projekts: „Aufgrund der angespannten Finanzsituation der Kirchengemeinden hat sich die Diözese Speyer entschieden, die Bauträgerschaft und die Übernahme der Sachkosten auf die zuständigen politischen Gemeinden zu übertragen.“ Die Ortsgemeinde habe sich, ohne zu zögern und trotz der Kenntnis der hohen Investitionen, dieser Herausforderung gestellt. Immerhin gelte es, 1,3 Millionen Euro zu schultern – für den Umbau, die Erweiterung und die energetische Sanierung sowie für die Neugestaltung der Außenanlage. Schäfer begrüßt, dass die Betriebsträgerschaft nach wie vor bei der katholischen Kirchenstiftung liege; sie erhalte auch die Einnahmen aus dem Betrieb der Fotovoltaikanlage. Pfarrer Marco Richtscheid dankt der Ortsgemeinde für diesen Beschluss. Den 90 Kindern wünscht er, dass sie – nach den vielen Unbilden in den vergangenen Monaten – hier „im wahrsten Sinne des Wortes unterm Regenbogen“ glücklich werden. Drei Geschenke hat er im Gepäck: die Einrichtung der Küche und des Teamzimmers sowie die Kreuze, die einmal in den Räumen hängen sollen. Dass der Kreis mit 71.000 Euro nur einen „relativ bescheidenen Zuschuss gegeben hat“, räumt der Beigeordnete Marcus Ehrgott ein. Er bewundert Maikammer: „Nicht jede Ortsgemeinde hätte einen solchen Kraftakt stemmen können.“ Vor drei Jahren habe die Einrichtung ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert, blickt Kita-Leiterin Christiane Prilop zurück. Schon damals sei der Wunsch aufgekommen, die Einrichtung heller zu gestalten. Doch nicht nur dieses Ziel sei erreicht worden – entstanden sei vielmehr ein harmonisches Raumkonzept, in der jede Gruppe ihre Ideen umsetzen könne. Sie lobt den Kreativ- und Turmraum im Untergeschoß und den Mehrzweckraum im Erdgeschoß, in dem die Kinder auch ihr Essen einnähmen. Dieses werde nun in der Küche vor Ort zubereitet. Architekt Lothar Textor berichtet von dem langen Weg von der Vorbereitung bis zur Umsetzung des Vorhabens. Dank der guten Zusammenarbeit – auch mit den Handwerkern – sei alles gut gelungen. Weitere Grußworte sprechen Mitglieder des Elternbeirats, des Fördervereins sowie die Leiterinnen der kommunalen Kita und der Grundschule. Sie haben alle Geschenke dabei. (giw)

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