Neustadt Mein Lied: Kanon in D-Dur vor dem Auftritt

Der Kanon in D-Dur von Johann Pachelbel hilft Simon Werdelis, sich in bestimmte Rollen hineinzufinden. Wenn der 24-jährige Berufsschauspieler fertig kostümiert und geschminkt aus der Maske kommt und kurz vor seinem Bühnenauftritt am Münchner Residenztheater steht, hört er auf seinem MP3-Spieler häufig das wohl bekannteste Werk des Nürnberger Barockkomponisten Pachelbel (1653-1703): „Es braucht eben Rituale, um sich ganz auf die Rolle und die Stimmung konzentrieren zu können“, beschreibt der gebürtige Neustadter, der an der Universität Mozarteum in Salzburg studiert hat, die Minuten vor einer Aufführung. Der junge Darsteller ist in München in dieser Spielzeit gleich in mehreren Produktionen dabei. In der Inszenierung „Zement“ spielt Werdelis einen jungen Soldaten, der hingerichtet wird. Für das russische Revolutionsdrama braucht der Schauspieler die musikalische Unterstützung vor dem Start besonders. Zu seiner Titelauswahl sagt er: „Es ist einfach Musik, die mich irgendwie öffnet und alles andere verjagt.“ (stbe)

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