Neustadt Klimabäume für die Eichendorffschule

Förster Rüdiger Sinn hilft den Gewinnern der Klasse 4a beim Pflanzen der Bäume.
Förster Rüdiger Sinn hilft den Gewinnern der Klasse 4a beim Pflanzen der Bäume.

Wer Bäume der Zukunft wachsen sehen will, ist auf dem Gelände der Eichendorffschule in Neustadt genau richtig. Dort haben Schüler den bei den Waldjugendspielen vergangenen September gewonnenen ersten Preis „verpflanzt“.

Baumhasel, Atlas- und Libanonzeder sind Bäume der Zukunft. Seit Montag wachsen sie auf dem Schulgelände der Eichendorffschule in Neustadt. Im vorigen September waren die Schüler der Klasse 4a Gesamtsieger der Waldjugendspiele des Forstamts Haardt geworden. Der Preis: Das Pflanzen der Klimabäume. Rüdiger Sinn, Förster für Umweltbildung und Waldinformation, half den Schülern gerne.

Eigentlich sollte die Pflanzaktion schon längst im Wald stattgefunden haben. Doch coronabedingt musste das gemeinsame Baumpflanzen immer wieder verschoben werden. Laut Förster Sinn ist eine Pflanzung im Wald zurzeit problematisch. „Die große Trockenheit macht es den Jungbäumen sehr schwer anzuwachsen, und wer soll sie gießen?“, fragt er. Zudem würden sowohl Schädlinge und einige aggressive Unkräuter die Setzlinge bedrohen, gibt der Förster zu bedenken.

Auch Waldbrände ein Thema

Die als Klimabäume benannten Arten kommen mit dem trockenen Klima in der Region Pfalz besser zurecht. Laut Sinn werden sie entlang der Wein- und Bergstraße verstärkt gepflanzt. Das sei jedoch gar nicht so neu, weiß der Förster. Eine der größten und ältesten Libanonzedern Deutschlands befindet sich im Schlosspark in Weinheim. Ihr Alter wird auf rund 200 Jahre geschätzt.

Sinns Anliegen ist es, neben dem Pflanzen der Bäume, die Grundschüler für die Themen Klimaschutz, Müllvermeidung und Zugang zu Trinkwasser – Stichwort globale Gerechtigkeit – zu sensibilisieren. Spielerisch versorgt er sie mit Informationen zu Waldbränden und der Notwendigkeit einer globalen Feuerwehr. Der Förster zeigt den Kindern Fotos von brennenden Wäldern und lässt sie im Team eine Löschdecke transportieren.

Schwierige Arbeit

Zusammenhalt und Teamarbeit im Kampf gegen die Klimakrise sind wichtige Botschaften des Försters. Er schenkt den Viertklässlern blaue Murmeln, die sie an die Verletzlichkeit der Erde erinnern sollen. Die jungen Schüler sind engagiert bei den Spielen und den Ausführungen des Waldpädagogen. Auch beim Baumpflanzen selbst helfen sie eifrig mit. Erste mühsam erlernte Lektion: Ein Loch mit entsprechender Tiefe zu graben, ist bei der Trockenheit eben kein Kinderspiel. Abwechselnd rackern sie sich mit einem Spaten ab, doch Sinn hat glücklicherweise eines der Pflanzlöcher bereits vorbereitet. Er nimmt die Setzlinge aus dem Topf und erklärt, worauf es ankommt: „Einen Baum darf man nur so tief pflanzen, wie er auch in der Erde war.“

Er lässt die Kinder einen Stützpfahl für den Setzling anbringen, an dem der Pflanzschutz gegen Verbiss mit Kabelbinder befestigt wird. Damit sie dies nicht nur theoretisch erfahren, sondern ganz praktisch, leitet Sinn die Grundschüler im Umgang mit Werkzeug, Erde und Wasser an. Abschließend werden an den Zukunftsbäumchen Holzherzen mit den jeweiligen Namen der jungen Baumpaten befestigt.

Die Eichendorffschule nahm zum ersten Mal an den Waldjugendspielen und der anschließenden Baumpflanzaktion teil. Klassenlehrerin Jenny Kluding hofft, dass die Garten-AG der Schule die Pflege der Setzlinge mit übernimmt, denn die Schüler der 4a werden in Kürze die Schule verlassen.

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