Neustadt Jugendliche ohne Schulabschluss im Focus

Murat Akdemir.
Murat Akdemir.

Der Beirat für Migration und Integration hat einen neuen Vorsitzenden. Murat Akdemir (47) wurde am Dienstag zum Nachfolger von Sergej Buragin gewählt, der aus beruflichen Gründen zurückgetreten ist.

Akdemir, der in der Türkei geboren wurde und mit sieben Jahren nach Deutschland kam, hat sich vorgenommen, den Beirat wieder stärker zu beleben. „Wir müssen uns besser vernetzen und überall dort, wo es Probleme gibt, mit am Tisch sitzen.“ Einen Schwerpunkt sieht er bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die keinen Schulabschluss haben. Häufig sei dies der Beginn einer Abwärtsspirale, so Akdemir. Geplant sei deshalb, Kontakt mit Schulen aufzunehmen, um an diese jungen Leute heranzukommen. „Durch meine Sprachkenntnisse und meinen kulturellen Hintergrund kann ich anders mit den Leuten reden.“ Akdemir war bei der Wahl einziger Kandidat, er erhielt acht von zehn Stimmen. Beruflich ist der gelernte Schweißer seit 2006 freigestellter Betriebsrat bei der Tenneco GmbH in Edenkoben. Er ist in der IG Metall, in der SPD und deren Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (Afa) aktiv. Dass der Beirat nun mit seinen neuem Vorsitzenden wieder aktiver werden will, betonte auch Martin Hauck (SPD), stellvertretender Vorsitzender. Der Beirat müsse die Kontakte zu den Migranten-Gemeinden, beispielsweise in der Weststadt oder in Branchweiler, verbessern und deren Anliegen in die anderen städtischen Gremien transportieren. Eines der Ziele sei es, in der Weststadt einen größeren Raum zu finden, in dem Feste, beispielsweise Hochzeiten, gefeiert werden können. Flagge zeigen will der Beirat auch bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus, die vom 12. bis 25. März stattfinden. „Wir wollen zeigen, dass wir eine bunte, vielfältige Stadt sind“, so Hauck. Fest stehe bisher, dass die Arbeiterwohlfahrt ein Fußballturnier organisiere. Weitere Vorschläge seien willkommen. Koordiniert werden die Aktivitäten von Beiratsmitglied Mia Meher. Innerhalb der Stadtverwaltung ist der Migrationsbeirat nun wieder dem Sozialdezernat unter Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer (CDU) zugeordnet. Zwischenzeitlich war die Ordnungsbehörde, zu der auch die Abteilung Bürgerbüro und Ausländer gehört, zuständig. Röthlingshöfer betonte, dass es wichtig sei, herauszustellen, was alles in punkto Integration in der Stadt erfolgreich bewältigt werde. Verabschiedet aus dem Gremium wurde Lorena Zayas-Künkel, die sechs Jahre lang aktiv war und ein Integrationsprojekt im Tennisclub Rot-Weiß initiiert und betreut hat. „Sie haben da viel bewegt“, lobte Röthlingshöfer. Das Projekt soll weitergeführt werden. Info Der Beirat ruft zu Aktionen während der Internationalen Wochen gegen Rassismus (12. bis 25. März) auf. Für Fragen und Interessierte stehen die Mitglieder unter bfmi@groups.live.com zur Verfügung.

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