Neustadt „In entscheidenden Phasen einfache Tore gelungen“

Hassloch (erab). Am Samstagnachmittag gegen 17.40 Uhr gab es für Spieler und Handballfans im bis auf den letzten Platz gefüllten Haßlocher TSG-Sportzentrum kein Halten mehr: Der Drittligaverbleib war perfekt. Kurz zuvor hatte Florian Kern mit einer Energieleistung in Unterzahl für das entscheidende 23:21 gesorgt. Berlins Nationalspieler Paul Drux blieb es vorbehalten, zehn Sekunden vor Schluss den bedeutungslosen Anschlusstreffer zum 22:23-Endstand zu erzielen. Die letzten Sekunden wurden von den begeisterten Fans heruntergezählt.

Vor der Begegnung staunte man auf Haßlocher Seite, denn das Juniorteam des Bundesligisten Füchse Berlin setzte mit Faruk Vrazalic, Ignacio Plaza Jiménez und Paul Drux gleich drei Spieler der Ersten Mannschaft ein, um den Klassenverbleib in der Dritten Liga zu sichern. Beeindrucken ließen sich die TSG-Spieler jedoch nicht. Sie erspielten sich zunächst eine 4:1-Führung, für die der wie entfesselt auftretende Spielmacher Marco Widmann verantwortlich war. Er nutzte die Abstimmungsprobleme im Innenblock der Füchse aus, um über ansatzlose Schlagwürfe erfolgreich zu sein. „Wir sind zwar mit mehreren Bundesligaakteuren angetreten, doch letztendlich waren wir ein zusammengewürfelter Haufen“, kommentierte ein Füchsespieler die Probleme. Auch in der Folgezeit erzielte die TSG ihre Tore aus dem Positionsspiel vornehmlich über Marco Widmann, dem alle sieben Treffer im ersten Durchgang gelangen. Als dann auch Sebastian Schubert aus dem Rück- raum Akzente setzte (23.), gelang es Haßloch beim 13:10, sich erstmals auf drei Tore abzusetzen. Doch blieben die Gäste dran, da sie wiederholt mit Tempogegenstößen über Vraza- lic und den flinken Außenspieler Dennis Schmöker erfolgreich waren. Nach der Pause zeichnete sich zu- nächst ein ähnlicher Spielverlauf ab: Haßloch legte bis zum 16:13 (Kern, 39.) vor. Die Berliner versuchten dranzubleiben. Doch stand die Füchse-Abwehr nun kompakter. Zudem brachte Nationalspieler Drux Haßlochs 6:0-Abwehr mit Schlagwürfen und schwer zu verteidigenden Kreisanspielen auf den championsleague- erfahrenen spanischen Kreisläufer Jimenez in Nöte. Auf Gastgeberseite musste Widmann seinem aufwendigen Spiel Tribut zollen. „In der zweiten Hälfte konnte ich nicht mehr nachlegen, weil bei mir in der heißen Halle die Kraft nachließ“, sagte er. So ging die Leichtigkeit im Haßlocher Positionsspiel verloren. Binnen weniger Minuten drehten die Füchse, gestützt auf eine sehr effektiv blockende defensive Abwehrvariante, das Spiel und gingen nun ihrerseits mit 19:17 (47.) in Führung. Insbeson- dere Berlins Linkshänder Christoph Reißky hatte mit drei Toren maßgeb- lichen Anteil an der Aufholjagd. Doch die TSG gab sich nicht geschlagen. Der immer stärker wer- dende Linksaußen Florian Kern und Elvijs Borodovskis gelangen die wichtigen Treffer zur 21:19-Führung (52.). Diese Führung gaben die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber trotz zweier Zeitstrafen und der Disqualifikation gegen Dennis Gregori, der gegen Berlins Linksaußen zu hart einstieg, nicht mehr ab. „Eine starke Abwehr mit einem erneut überragenden Daniel Schling- mann im Tor war ausschlaggebend für den Sieg. Zudem sind uns in der entscheidenden Phase einige einfache Tore gelungen“, resümierte ein glücklicher TSG-Coach Tobias Job. So spielten sie TSG Haßloch: Schlingmann, Eigenmann (n.e.) - Seelos (3/1), Widmann (7), Zimmermann (1) - Dietz (2), Kern (5) - Bösing (1); Borodovskis (2), Schubert (2), Zellmer, Gregori, Christmann, Masica Spielfilm: 5:3 (10.), 10:10 (23.), 13:10 (28.), 13:11 (30.), 16:13 (39.), 16:16 (41.), 17:19 (48.), 21:19 (52.), 22:20 (58.) - Zeitstrafen: 5:4 - Rote Karte : Gregori (60.) - Siebenmeter: 1/1 - 5/2 - Beste Spieler: Schlingmann, Widmann, Kern - Drux, Schmöker - Zuschauer: 600 - Schiedsrichter: Meike/Plinz (Denzlingen/Waldkirch).

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