Neustadt Haßloch: SPD kritisiert Höhe des Elternbeitrags für Kita-Essen

Die Verpflegungskostenpauschale in den kommunalen Kitas liege bei 66 Euro, tatsächlich aber seien es 75 Euro monatlich. Das sei zu hoch, so Ralf Trösch, der Fraktionsvorsitzende der SPD. Deshalb hat die SPD-Fraktion einen Antrag an die Gemeindeverwaltung gerichtet.

Seit 2007 seien die Kita-Plätze in Rheinland-Pfalz beitragsfrei. Das neue Kita-Zukunftsgesetz des Landes Rheinland-Pfalz erkenne unter anderem die Wichtigkeit des pädagogischen Elements des gemeinsamen Essens in der Kita. Hierdurch kämen weitere Kinder in den Genuss der Essensversorgung in den Kitas.

„Unangemessen hoch“

Trösch fürchtet jedoch, dass der sozial ungehinderte Zugang durch „unangemessen hohe“ Verpflegungskosten gefährdet werde. In Haßloch liege der monatliche Beitrag bei 66 Euro. Hinzu komme, dass dieser auch in den Schließzeiten zu zahlen sei, weitere Kosten fielen durch Frühstück oder die Verpflegung an Ausflugstagen an. Somit liegt der monatliche Beitrag nach seiner Rechnung tatsächlich bei rund 75 Euro.

Trösch fürchtet, dass ein Teil der Verpflegungskosten auch anderweitig in der Gemeinde eingesetzt werde: „Es kann wohl nicht angehen, dass die Eltern mit ihren Essensbeiträgen auch noch die Einrichtung (zum Beispiel Küchenabschreibungen) für die Gemeinde finanzieren.“ Bei einer längeren Erkrankung eines Kindes gehe man lediglich von einer Ersparnis von 87 Cent pro Tag aus, im Monat also 18 Euro. Dieses „Missverhältnis “ im Vergleich zu den 75 Euro Monatsbeitrag zeige die Schieflage in der Kalkulation der Beiträge. Er weist darauf hin, dass der Hartz-4-Satz für die Essensversorgung eines dreijährigen Kindes bei 2,80 Euro für alle drei Mahlzeiten – das wären 84 Euro im Monat – liege.

Wie sieht es bei den Nachbarn aus?

Die Verpflegungskosten in Nachbargemeinden wie Neustadt belaufen sich nach seinen Angaben monatlich auf etwa 30 Euro. Die Forderung an die Gemeinde sei ein „wirklich sozial freier Zugang zu den Kitas durch niedrigere Verpflegungskosten“.

Die Gemeindeverwaltung werde aufgefordert, im Sozialausschuss darzulegen, wie sich die aktuelle Kalkulation der Verpflegungskostenpauschale für Kitas zusammensetzt. Außerdem soll die Verwaltung schematisch darstellen, welche Verpflegungskostenpauschale in den Nachbargemeinden anfallen.

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