Neustadt Gutes Wetter dank der Nothelfer

„Das waren bestimmt die Nothelfer.“ So witzelten vielfach die Wallfahrer über das gute Wetter gestern beim Klausenfest in Königsbach.

Vor der Klausenkapelle herrschte ideales Wallfahrtswetter. Umso schöner, zumal nach den heißen Vortagen plötzlich Donner und Regen angesagt war, was das „150 Jahre Jubiläumsfest der Wiedereinsetzung der Wallfahrt zu den 14 Nothelfern“ hätte vereiteln können. Freudvoll harrten nahezu 500 Wallfahrer vor der Kapelle unter dem stattlichen Laubdom prächtiger Edelkastanienbäume. Freudvoll auch deshalb, da Weihbischoff Otto Georgens mit ihnen den Festgottesdienst feierte. Die Wallfahrer, auch aus den nahe gelegenen Nachbardörfen, wie vom Gäu und dem Rheinkreis, oder auch Urlauber, denen das „Nothelferfest“ bekannt ist. Auch hatte sich eine Familie aus Geinsheim und Ruppertsberg wieder eingefunden, die seit nunmehr 50 Jahren das Wallfahrtsfest besucht. Weihbischof Otto Georgens stellte am Anfang seiner Predigt unter froh beschwingtem Beifall richtig, dass die drei „WWW“ , als heimatlicher Zusatz der Ortsbezeichnung Königsbach, nicht als „Weck, Worsch un Woi“ zu verstehen seien, sondern als „Wein, Wald, Wallfahrt.“ So habe diese Wallfahrt 150 Jahre lang Land und Leute geprägt. Die Wallfahrer, wie die Bevölkerung, hätten Vertrauen zu diesen Nothelfern gefunden, wo immer sie gebracht worden seien. „Auch heute gibt es viele Anliegen, um Gott und die Vermittler zu ihm, um Erhörung zu bitten“, sagte Georgens. Manche dieser 14 Nothelfer sind heute nicht mehr bekannt oder haben nicht mehr die Bedeutung wie früher. Dennoch sollen sie als Schutzherr oder Patron laut Georgens nicht vergessen bleiben: Achatius, Ägidius, Barbara, Blasius, Christophorus, Cyriakus, Dionysius, Erasmus, Eustachius, Georg, Katharina, Margaeta, Pantaleon und Vitus. Am Vorabend des Wallfahrtsfestes vollzog sich vor der Kapelle ein besonderes und erstmaliges Ereignis. Das Bläserensemble Herrenhof Mußbach präsentierte mit einer Auswahl von Stücken sein Können – von der Klassik bis zur Moderne. Zwei Musiker des Ensembles, Matthias Zech und Thomas Kiefer, erfreuten die Gäste in pfälzischer Mundart und stimmten die begeisterten Zuhörer auf das Wallfahrtsfest ein. (rr)

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