Neustadt Grenze des Erträglichen beachten

Einzelne Anwohner in Forst hätten sich über Lärmbelästigung durch zahlreiche Veranstaltungen im Dorf beschwert, berichtete Bürgermeister Bernhard Klein dem Gemeinderat. Dabei gehe es nicht nur um das Weinfest, an dem ohnehin Sonderregelungen für Musikbeschallung gelten, sondern um die Summe von Festivitäten im Sommer.

Nach dem Hansel-Fingerhut-Spiel im März folgen im Juli die Freiluft-Theateraufführungen der „Hemshofschachtel“ im Weingarten Guhmann an vier Wochenenden hintereinander. Danach feiert der Ort fünf Tage lang sein Weinfest und den Erlebnistag Deutsche Weinstraße dreieinhalb Wochen später, an dem eine Liveband den ganzen Tag über Partymusik gespielt hat. Der Rat war sich einig, dass die Kerwe eine besondere kulturelle Veranstaltung darstelle, die allein nicht das Problem sein könne und zum Dorfleben dazugehöre. Vielmehr die Häufigkeit und die Lautstärke von Musikveranstaltungen würden von den Nachbarn als nicht akzeptabel empfunden. Man müsse die „Grenze des Erträglichen im Auge behalten“, meinte der Bürgermeister, und er fordert, die Sperrstunden unbedingt einzuhalten. Er habe großes Verständnis für den Ärger von Bürgern über Dauerbelästigung. Man werde mit dem Brauchtumsverein als Veranstalter der Kerwe die Dinge „geordnet angehen“. Das Ordnungsamt als zuständige Behörde könne prüfen, inwieweit Sondergenehmigungen oder Lärmmessungen notwendig seien, versprach Verbandsbürgermeister Theo Hoffmann. Bezüglich der angespannten Parksituation in der Weinstraße, wo weiterhin außerhalb der Parkbuchten wild geparkt und teils die Zufahrten der Höfe blockiert werden, räumte Hoffmann ein, dass die Kontrollen vom Ordnungsamt wieder verstärkt werden sollten. Er erhalte viel Beschwerdepost von Geschäftsleuten aus dem Ort, die um ihre Kunden fürchteten. Für das Parkproblem gebe es kein Patentrezept, so Hoffmann. Mehr Buchten könne es jedenfalls nicht geben, da diese sorgfältig von Fachleuten ausgemessen worden seien. Man müsse mehr Anreize schaffen, die Besucher auf den Zentralparkplatz am Sportplatz hinzuweisen. Die Beschilderung „Park un Laaf“ reiche offensichtlich nicht aus. Von Parkscheinautomaten halte er in dem Fall nicht viel. Eine Möglichkeit wäre ein autofreier Sonntag in der Dorfstraße. (piw)

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