Neustadt Freiheitstraße: Stadtvorstand von Lkw-Verkehr überrascht

Einfahrt Weinstraße in den Römerweg: Damit Autos bei Gegenverkehr nicht auf den Gehweg ausweichen, sollen Poller geprüft werden.
Einfahrt Weinstraße in den Römerweg: Damit Autos bei Gegenverkehr nicht auf den Gehweg ausweichen, sollen Poller geprüft werden.

Zum Finale in Hambach: Die Weindörfer-Tour des Stadtvorstands ist vorerst beendet. In der Turnhalle der Grundschule ist vor allem die Verkehrssituation Thema. Allerdings wird auch anderes angesprochen, und es gibt sogar gute Tipps.

Abstand zu halten, ist in der Turnhalle der Dr.-Albert-Finck-Schule nun wirklich kein Problem. Auch wenn der Stadtvorstand diesmal komplett ist – die Anzahl der interessierten Bürger aber überschaubar. Mit dabei sind auch Ortsvorsteherin Gerda Bolz und ihr Stellvertreter Pascal Bender.

Die Straßenlampen

Die Weinstraße sei schlecht ausgeleuchtet, was angesichts des maroden Zustands des Gehwegs besonders schlecht sei. Die Straßenlampen seien offenbar veraltet, so der Eindruck einer Hambacherin. Oberbürgermeister Marc Weigel weist auf über 6000 Laternen hin, die im Stadtgebiet bis 2026 gegen moderne und energiesparende Modelle ausgetauscht werden müssten. Aber: Wenn die Beleuchtung zu schlecht sei, werde der Bauhof das prüfen und bei Bedarf reagieren. Unter den Zuhörern sind auch zwei Straßenbeleuchtungsexperten aus Berufsgründen: Angeregt werden unter anderem LED-Leuchten mit Photovoltaik. Sie werden sich und auf Bitte des OB mit dem Teamleiter Straßenbeleuchtung, Florian Rosenbaum, kurzschließen.

Die Weinstraße

Wie in fast allen anderen Ortsteilen, geht es auch in Hambach um den Zustand kleinerer Straßen, Gehwege inklusive. Und wieder wird vom OB nichts beschönigt: Der Sanierungsstau sei riesig, derzeit sei die Stadt dabei, die stark frequentierten Straßen auf Vordermann zu bringen. Danach „werden uns die Quartiersstraßen noch lange beschäftigen“. „Nur schlecht“ ist also kein Argument. Doch auch dabei gilt: Wenn die Verkehrssicherheit an einer Stelle nicht mehr gegeben ist, sollte die Stadt informiert werden. „Wir haben ein eigenes Team, das nichts anderes tut als auszubessern, und sind für jeden Hinweis dankbar.“

Das Navi-Problem

Die Bergsteinstraße ist wichtig, wenn es um den Verkehr vom Hambacher Schloss geht. Der soll eigentlich laut Schildern außen herum fahren, nur hält sich kaum ein Autofahrer dran. Trotzdem ist die Bergsteinstraße nur für Lkw offiziell tabu, weshalb sie auch in Navigationssystemen enthalten ist. Verkehrsdezernent Bernhard Adams sagt zu, eine Lösung zu finden. Sobald die Bergsteinstraße für den normalen Durchgangsverkehr verboten sei, werde das auch an jene Stellen weitergegeben, bei denen sich Navigationsfirmen informierten. Weitaus hilfreicher aus Sicht der Bürger: das Verbot zu überwachen. Und wenn die Polizei dafür keine Zeit habe, eine Kamera zu installieren. Darüber sollte man nachdenken, meint der OB.

Das Lkw-Problem

Für Lkw verboten ist auch die Freiheitstraße. Sowohl Weigel als auch Adams sind davon überrascht, dass dieses Verbot wenig beachtet wird. Unter anderem Baustellen-Fahrzeuge seien fleißig unterwegs, sagen Anwohner. Rufe man bei den Firmen an, nutze das nichts, bestätigt die Ortsvorsteherin. Heikle Situationen werden an diesem Abend in der Turnhalle beschrieben. Und es wird deutlich gemacht, dass es unerträglich sei, wenn die Freiheitstraße neben dem Schloss-Verkehr auch noch die Lkw ertragen müsse. Mit den Anwohnern ist nun vereinbart, dass sie die Stadt mit Fotomaterial versorgen, und sich als Zeugen zur Verfügung stellen.

Poller prüfen

Über die Parkplatz-Anordnung wird im Römerweg versucht, den Verkehr auszubremsen. Aus Sicht vieler Anwohner und auch des Ortsbeirats funktioniert das gut. Eine Problemzone wird indes noch ausgemacht: Zu viele Autofahrer, die von der Weinstraße einbiegen, würden bei Gegenverkehr auf den Bürgersteig ausweichen, um nicht abbremsen zu müssen. Poller könnten eine Lösung sein, die die Stadt nun prüfen will.

Und das Verkehrskonzept?

OB und Verkehrsdezernent machen klar, dass mit der Schloss-Stiftung ein Kompromiss gefunden werden muss und das bald. Wie berichtet, soll sich dafür auch der Nahverkehrsexperte Werner Schreiner einsetzen. Gestärkt werden soll der ÖPNV hoch zum Schloss, ohne den Schlossbetrieb samt Gastronomie ganz vom Individualverkehr abzuschneiden. Damit einher gehen sollen unter anderem weniger Parkplätze und höhere Parkgebühren. Bereits jetzt steht fest, dass das Schloss ab Mitte Dezember, wenn der neue Busfahrplan kommt, im Halbstundentakt von der Buslinie 502 bedient wird. ahb

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