Neustadt Freiheit in der Natur

Der Namensgeber der Hambacher Pfadfinder steht seit gestern Abend in Mainz im Blickpunkt der Öffentlichkeit: Im Landesmuseum wurde eine Ausstellung zu Franz von Sickingen und die Reformation eröffnet. Unterdessen hat in Hambach das Pfadfinderleben mit Bauarbeiten auf dem Lagerplatz begonnen. Ans „Fränzje“ soll beim Sommerfest mit einem Quiz erinnert werden.

„Hoch, hoch, zieht“, feuern sich die Jugendlichen an, ziehen und drücken die schweren Baumwollbahnen der Kothe an den Holzstangen in die Höhe, um sie dann zum Zelt zu spannen. „Jetzt beginnt für uns wieder die Freiheit in der Natur“, freuen sich Stammesführerin Chiara Schrankl und Sippenführer Jonathan Mandelbaum. Beide sind 18 Jahre alt und besuchen das Leibniz-Gymnasium. Die Pfadfindertreffen sind jetzt wieder auf dem Lagerplatz am Ende der Freiheitstraße, unterhalb des Schlosses. Gerade erst wurde der Platz auf Vordermann gebracht, denn die Wildschweine hatten dort heftig gewütet. Die Rasenfläche wurde neu eingesät, der Zaun erneuert, wobei Martin Abel von Forstbetrieb Deidesheim geholfen hat. Im Laufe des Jahres warten etliche weitere Gemeinschaftseinsätze auf die Gruppe, grundsätzlich gilt das Motto „jeden Tag eine gute Tat“. Ob bei Gemeindefesten oder zur Vorbereitung von Gottesdiensten, Unterstützung bei öffentlichen oder kirchlichen Projekten, die Liste der möglichen Einsätze sei lang, sagt Schrankl. Eine Besonderheit bei den Pfadfindern: „Handys sind bei unseren Treffen tabu“, wie die Stammesführerin erklärt. Sie werden aber auch nicht vermisst: „Es ist immer etwas los.“ Häufig seien die Pfadfinder zum Beispiel zum Tipi-Bau im Wald. Der Pfadfinder-Lagerplatz kann auch gemietet werden. Damit bekommt der Stamm zusätzlich Geld in die Kasse, beispielsweise für Unternehmungen. Der Stamm, der Mitglied im Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) ist, hat derzeit etwa 80 aktive Mitglieder. Weitere „Pfadis“ könne man gut gebrauchen, sagen Mandelbaum und Schrankl. Der Hambacher Stamm entwickelte sich aus der „Siedlung Franz von Sickingen“, die wiederum aus dem Stamm Ulrich von Hutten in Winzingen hervorgegangen ist. Der erste Hambacher Stammesführer war Karl-Heinz Reif. Wer bereits als Grundschulkind eintritt, wird in einem der Hambacher Rudel aufgenommen, die sich zum Beispiel die Panther, Luchse oder Dachse nennen. In den Stamm wird man durch eine soziale oder praktische Aufgabe aufgenommen. Später folgt dann die Aufnahme in die Jungpfadfinder, die Pfadfinder und schließlich die Ranger (Mädchen) und Rover (Jungen). (aew) Info www.vcp-hambach.de

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