Neustadt Festgottesdienst in Stiftskirche mit Fokus auf Osteuropa

Im Dezember 2019 empfing die protestantische Kirchengemeinde Lachen-Speyerdorf Gastschüler aus der Ukraine.
Im Dezember 2019 empfing die protestantische Kirchengemeinde Lachen-Speyerdorf Gastschüler aus der Ukraine.

Ging es vor Jahren noch um humanitäre Hilfe, liegen die Schwerpunkte der Evangelische Kirche der Pfalz bei den Partnerschaften zu Osteuropa heute auf Wissensaustausch und Kontaktpflege. Dieses Jahr ist die Neustadter Stiftskirchengemeinde Gastgeber für einen besonderen Festgottesdienst am Sonntag.

Seit vielen Jahren pflegen Gemeinden der Evangelischen Kirche der Pfalz Partnerschaften mit Initiativen und Einzelpersonen in Osteuropa. In den Anfangsjahren der Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ wurden Sachspenden wie Lebensmittel oder Kleider als Nothilfe geliefert. Mittlerweile hat sich die Situation in vielen Ländern erheblich verbessert. Bedarf besteht jedoch noch immer.

Deshalb eröffnet die Evangelische Kirche der Pfalz am Sonntag, 5. September, um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst ihre 28. Aktion Hoffnung für Osteuropa unter dem Motto „Brücken bauen – Sprache und Begegnung“. Gastgeber ist dieses Jahr die Stiftskirchengemeinde Neustadt mit dem Arbeitskreis Ukraine-Pfalz. Oberkirchenrat Manfred Sutter wird die Predigt halten, Dekan Armin Jung übernimmt den Gottesdienst. Er wird live gestreamt auf dem YouTube-Kanal der Stiftskirchengemeinde Neustadt.

Ukrainische Delegation berichtet

Die diakonische Arbeit in der Ukraine steht in diesem Jahr im Mittelpunkt. Darüber wird eine ukrainische Delegation berichten. Auch der Arbeitskreis Ukraine-Pfalz, dem die protestantische Kirchengemeinde Lachen-Speyerdorf angehört, wird sich vorstellen. Mittlerweile besuchen pro Semester drei Gaststudierende aus der Ukraine die Vorlesungen an der Universität Koblenz-Landau und legen dort auch Prüfungen ab.

Über die 1994 ins Leben gerufene Spendenaktion „Hoffnung für Osteuropa“ wurde in den vergangenen Jahren ein Beitrag zur Versöhnung zwischen ehemaligen Kriegsgegnern möglich. Partnerschaften entwickelten sich, wie Rudi Job, einer der Leiter des Arbeitskreises Ukraine-Pfalz, informiert. Gerade für Lachen-Speyerdorf sei dies von Bedeutung, da auch hier im Zweiten Weltkrieg ukrainische Zwangsarbeitende eingesetzt wurden. Die Kirchengemeinde hat unter anderem einem ukrainischen Kind eine lebensrettende Operation in der Pfalz ermöglicht. Bei der Spendensammlung wurde so viel Geld gesammelt, dass im westukrainischen Mukatschewo ein Ambulatorium errichtet werden konnte, um eine wohnortnahe medizinische Grundversorgung sicherzustellen.

Viele Einrichtungen gefördert

Der Arbeitskreis Ukraine-Pfalz, gewachsen aus der Versöhnungsarbeit mit Völkern der damaligen Sowjetunion der Landeskirche, ist eine von zehn Initiativen in der Pfalz, die in Osteuropa arbeiten. Für Job ist es „wichtig, dass durch Begegnungen Versöhnung möglich und Kontakt gehalten wird“. Durch eine Verjüngung der Verantwortlichen und Familien- und Jugendbegegnungsreisen soll der Arbeitskreis zukunftsfähig bleiben.

Bei der Evangelischen Kirche der Pfalz engagieren sich derzeit zehn Initiativen und Kirchengemeinden in der Osteuropahilfe. Gefördert werden Einrichtungen für Straßenkinder, Kinder- und Jugendbegegnungsstätten, Diakonie- und Sozialstationen, Menschenrechtszentren, Krankenhäuser, Behinderteneinrichtungen, Altenheime, Schulen und Kindertagesstätten.

Spenden

„Hoffnung für Osteuropa“ bei der Evangelischen Bank eG, IBAN: DE50 5206 0410 0000 0025 00

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