Neustadt Faire Haßlocher vor wenigen Zuschauern

«LUDWIGSHAFEN.» Die Digitalisierung macht auch vor dem Amateurfußball nicht Halt. Staffelleiter Klaus Karl (Weingarten) hat bei der Rückrundenbesprechung der Bezirksliga in Oppau darüber informiert, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ab der kommenden Saison keine neuen Spielerpässe mehr ausgestellt werden. Der 1. FC 08 Haßloch ist die fairste Mannschaft der Liga.

„Geplant ist, dass die alten Pässe zwar weiter ihre Gültigkeit behalten, aber keine neuen mehr erstellt werden“, sagte Karl. Stattdessen wird die Spielberechtigungsliste immer bedeutsamer. Schon heute können die Vereine statt einer Passmappe diese Liste vorlegen. „Das ist aber noch nicht ideal“, bemängelten verschiedene Spielleiter. In dieser Liste sind alle für eine Mannschaft gemeldeten Spieler aufgeführt. Bei 30 oder mehr Akteuren besteht die Liste aus mehreren Blättern. Das bedeutet für den Schiedsrichter, dass er bei der Kontrolle ständig vor- und zurückblättern muss, was auch zeitintensiv ist. „Das wird dazu führen, das den Vereinen ehrenamtliche Kräfte verloren gehen“, befürchtet Schlick. Karl versicherte, dass der Südwestdeutsche Fußballverband an einer Lösung arbeitet. Ein Dauerbrenner sind die Leistungen der mitunter blutjungen Schiedsrichter-Assistenten. So wurde ein Fall bekannt, bei dem ein 13-jähriger Junge bei einer Partie an der Linie stand, der erst zwei Wochen zuvor die Prüfung abgelegt hatte. Er sei überfordert gewesen. „Wir würden lieber ältere Assistenten nominieren, aber wir haben zu wenig Schiedsrichter. Und wenn ein Assistent abgezogen wird, weil er beispielsweise für ein A-Klasse-Spiel benötigt wird, dann gibt es kaum Alternativen“, verdeutlichte Schiedsrichter-Lehrwart Thorsten Braun (Maikammer) die Situation der Unparteiischen. Weil es nach der Partie Knittelsheim gegen Rheinzabern, die ein Unparteiischer aus dem Kreis Südpfalz geleitet hat, hoch herging und einige Akteure nachträglich gesperrt wurden, stellte Karl den Antrag, dass Schiedsrichter nicht aus demselben Kreis wie die Teams kommen sollen. „Dies können wir nicht gewährleisten, da die meisten Kreise unter einem Schiedsrichtermangel leiden und wir froh sind, wenn wir die Partien besetzen können, auch wenn es mal ein Unparteiischer aus demselben Kreis ist“, erklärte Braun. In der von Karl vorgelegten Fair-Play-Tabelle steht der 1. FC 08 Haßloch ganz vorne. Für die Haßlocher wurden 36 Gelbe und zwei Gelb-Rote Karten registriert. Die Nullachter blieben wie die FG 08 Mutterstadt ohne Rote Karte. Die TSG Deidesheim (41/2/3) belegt den zwölften Platz. Deutlich öfter zogen die Schiris Gelb-Rote (38) und Rote Karten (31). Damit sind sie nach 18 Spieltagen nicht weit vom Gesamtergebnis der vergangenen Runde entfernt. Auf dem Niveau der Vorsaison bewegt sich der Zuschauerschnitt (136 pro Partie), der auf den Angaben der Unparteiischen basiert. Zu den Partien der Deidesheimer kamen im Mittel 79 Besucher, womit die TSG auf dem letzten Platz rangiert. Die Begegnungen der Haßlocher sahen 101 Zuschauer im Schnitt, was Rang 14 bedeutet. Zum Derby im August in Deidesheim kamen 170 Besucher, zum Rückspiel im Dezember nur 100 Betrachter. „Die Vorverlegung des 18. Spieltages auf den 3. Oktober hat sich bezahlt gemacht“, sagte Karl. Die Bezirksliga geht ohne Nachholspiel in die Restrunde, die am 10. März beginnt. An Ostern sind keine Partien geplant, dafür findet am 1. Mai eine komplette Runde statt. Der letzte Spieltag ist am Sonntag, 26. Mai. Eine Vorverlegung auf den Samstag, 25. Mai, werde auch für Spiele von Teams, die weder auf- noch absteigen können, nicht genehmigt, weil das Verbandspokalfinale auf diesen Samstag terminiert ist.

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