Neustadt Ein Hauch von großer Oper

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Neustadt. Eine Matinée-Aufführung in New York beginnt zu mitteleuropäischer Zeit um 18 Uhr. So kann man sich in Neustadt versammeln, um eine Aufführung mit großen Opernstars zu erleben. So geschehen am Samstagabend im Neustadter Roxy-Kino. Simon Rattle dirigiert, es es singen Nina Stemme, Ekaterina Gubanova, Stuart Skelton, Evgeni Nikitin und René Pape.

„Eigentlich bin ich wagnerskeptisch“, bekennt Peter Eberhard, „aber es ist so einfach, als Neustadter sich diese Oper in dieser Besetzung anzusehen, hoffentlich in guter Tonqualität. Mal sehen, ob ich von meiner Skepsis kuriert werde. Ansonsten gehe ich lieber in Opern von Verdi, Puccini oder Mozart.“ „Tristan und Isolde“ sei außerdem nicht ganz ungefährlich. Nicht nur Isolde stirbt den Liebestod, auch den Dirigenten Joseph Keilberth soll beim Dirigieren dieser Oper seinerzeit der Tod ereilt haben. Therese Szaby wohnt seit sechs Jahren in Neustadt, kommt aber aus Chicago und hat in den USA – zuletzt in Florida – schon häufiger eine dieser Aufführungen aus der Met live im Kino gesehen. Das sei dort üblich: „Man bekommt sogar Sekt und Häppchen zum Auftakt“, berichtet sie. Sie ist sehr neugierig. Andere Wagner-Opern habe sie schon gesehen wie den „Fliegenden Holländer“ oder die „Meistersinger von Nürnberg“. Sie sei auch selbst schon in der Metropolitan Opera gewesen. Auch Maren Maasch geht gerne in die Oper. Sie ist oft in Hamburg und und besucht Opern- und Ballett-Aufführungen, will aber demnächst auch mal herausfinden, was Mannheim bietet: „Eine Wagner-Oper habe ich noch nie gesehen. Ich bin sehr gespannt.“ Sie schaue sich auch Opernaufführungen im Fernsehen an, zuletzt „Die Zauberflöte“ aus der Mailänder Skala. Graciela Ivandic kommt aus einer Wachenheimer Musikerfamilie. Sie ist Wagner-Enthusiastin. „,Tristan und Isolde’ habe ich zuletzt 2012 im Stadttheater in Minden gesehen“, erzählt sie . Auf die Aufführung im Kino sei sie sehr neugierig, „vor allem wegen der Sänger“. Auch sie hoffe , dass die Tonqualität gut sei. Sie findet, wie alle anderen, mit denen die RHEINPFALZ gesprochen hat, dass es eine sehr gute Idee sei, dass Opernmatinéen aus der Met im Kino in Neustadt erleben werden können. Voll ist das Kino allerdings nicht geworden. Die Aufführung dauert gut fünf Stunden, von 18h bis 23:15h mit zwei Pausen à 30 Minuten. Möglicherweise sind viele Plätze leer geblieben, weil das vielen zu lang erscheint. Das wird sicher anders bei den künftigen Übertragungen, die von deutlich kürzerer Dauer sind: Am 22. Oktober gibt es Mozarts „Don Giovanni“ mit Starbesetzung Rolando Villazón, am 7. Januar dann Verdis „Nabucco“ mit Plácido Domingo, um nur einige aus dem Programm zu nennen. Michael Kaltenegger, der das Roxy-Kino leitet, hat sich entschlossen, diese Reihe anzubieten, weil es offenbar ein großes Publikum für klassische Musik auch im Kino gibt. Die Aufzeichnung eines Konzerts mit Jonas Kaufmann dieses Jahr wurde wegen der großen Nachfrage wiederholt, Opern-Aufzeichnungen aus der Mailänder Scala waren gut besucht. |inki

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