Neustadt Die Luft ist raus

Neustadt (crd). Schade. Der SV Geinsheim hat gestern den Sprung auf den vierten Tabellenplatz der Fußball-Landesliga verpasst. In einer kampfbetonten und nach der Pause richtig packenden Partie verloren die Gastgeber am heimischen „Wäldchen“ gegen den abstiegsbedrohten SV Viktoria Herxheim mit 2:3 (0:1) Toren.

Es war die vierte Heimniederlage für die Schützlinge von Trainer Rudi Brendel und nach den Fehltritten gegen Worms und in Finthen das dritte Spiel ohne Sieg in Serie. „Die Luft ist wohl ziemlich raus. Nach oben und unten geht für die Mannschaft nicht mehr viel und das scheint auch in den Hinterköpfen zu stecken“, kommentierte Geinsheim „guter Geist“ Robert Nebel die unnötige Niederlage gegen verbissen kämpfende Südpfälzer. Ihrem Elan, ihrem Einsatzwillen und ihrem enormen Laufpensum hatten die Geinsheimer nur streckenweise Gleiches entgegenzusetzen. Lediglich vor und nach der zwischenzeitlichen 2:1-Führung, als die Torschützen vom Dienst Pascal Nebel per Foulelfmeter (49.) und Christoph Appel (54.) binnen fünf Minuten den 0:1-Pausenrückstand drehten, war wirklich Biss und Siegeswillen zu spüren. Vom überragenden Ex-Neustadter Noel Rapp („die letzten fünf Prozent haben heute leider gefehlt“) und dem quirligen Marius Manger angetrieben, kombinierte Geinsheim sicher und sehenswert, und kaschierte den statischen, drucklosen Auftritt von vor der Pause. Doch weder Appel noch Fabijan Theobald, nach feiner Einzelleistung, aber missglückter „Bogenlampe“ (57.) gelang es, nachzulegen. Prompt erzielte Herxheim gegen eine unsortierte Geinsheimer Deckung den 2:2-Ausgleich (61.) und war ruckzuck wieder zurück im Spiel. Völlig losgelöst von der SV-Abwehr erzielte obendrein Patrick Stieber aus 20 Metern, volley, flach und unhaltbar den 3:2-Siegtreffer für die Viktoria, die damit wichtige Punkte im Kampf um den Ligaverbleib mitnahm. Den tollen Tabellenplatz in der Spitzengruppe der Landesliga, den der SV Geinsheim seit dem 15. Spieltag behauptet, könnte sich die Mannschaft, die in der kommenden Saison mit Trainer Rudi Brendel, Co-Trainer Matthias Schanz und Robert Nebel komplett zusammenbleibt, zum Saisonausklang wieder kaputt machen. Es wartet nämlich ein schweres Restprogramm. Doch Brendel ließ, noch auf dem Rasen appellierend, nicht locker: „Keiner macht Fehler extra. Wir dürfen uns jetzt nicht zerfleischen. Köpfen hoch. In Alzey holen wir nächsten Sonntag den Dreier nach.“ „Wir haben den fünften Platz angepeilt. Das wird jetzt eng“, gestand der 26 Jahre alte Architekturstudent Marius Manger, der viel am Spielaufbau konstruierte. Doch der entscheidende Pass in die Spitze wurde meist vermisst. Torjäger Christoph Appel haderte trotz seines 14. Saisontreffers: „Wir steckten nach dem 2:1 unerklärlich zurück“.

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