Neustadt Deutlich mehr Unfälle auf der A 65

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Ein leichter Anstieg bei den Unfallzahlen insgesamt, eine starke Zunahme auf der A 65, die Anzahl der Karambolagen mit Wild auf dem Höchststand, angesichts Personalmangels wenig Zeit für Verkehrsüberwachung: Davon ist die Statistik der Polizeiinspektion Edenkoben für das Jahr 2015 geprägt.

Mit 1225 wurde im Vergleich zum Jahr 2014 ein Plus von 53 Unfällen registriert. Im Zehn-Jahres-Vergleich ist dies nach 2013 (1233) der zweithöchste Wert. Bei 160 Zusammenstößen mit Personenschaden erlitten vier Menschen tödliche Verletzungen. Ein 61-Jähriger starb im Juni an der Kreuzung bei Gleisweiler, als ein Pkw-Fahrer die Vorfahrt missachtete. Im August geriet ein 28-jähriger Fahrer auf der K 6 zwischen Venningen und Altdorf auf die Gegenfahrbahn und stieß mit einem anderen Auto zusammen. Dessen 34-jähriger Fahrer kam an der Unfallstelle um Leben. Ein ungeborenes Baby, das bei einer Notoperation der schwer verletzten Mutter auf die Welt gebracht wurde, erlag zwei Wochen später seinen Verletzungen. Bei einem Unfall im September starb ein 68-jähriger Motorradfahrer, der von der Kalmit bei Maikammer kommend von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum stieß. Keine Auffälligkeiten gibt es mit Blick auf Unfälle mit Schwerlastverkehr. Der Gesamtwert hat sich auf etwa 195 eingependelt, auf der Autobahn (77) und auf der B 10 (11) war sogar ein Rückgang zu registrieren. 28 Radfahrer waren in Unfälle verwickelt. Während die Quote auf der Bundesstraße 10 (mit 67) konstant blieb, krachte es auf der Autobahn mit 319 Unfällen rund 50-mal mehr als im Vorjahr. Die starke Zunahme bringt die Polizei mit einigen Baustellen in Verbindung. 198 Zusammenstöße mit Wild stellen einen negativen Rekord dar (bisher 197 in den Jahren 2014 und 2012). Der Anteil am gesamten Unfallgeschehen ist auf 16 Prozent gestiegen. Bei sechs Wildunfällen mit Personenschaden wurden ein Mensch schwer und fünf leicht verletzt, wobei der überwiegende Teil mit Motorrädern unterwegs war. 53 Wildunfälle gab es auf der A 65. Sorgen bereitet der Polizei der enorme Anstieg bei den Unfallfluchten: von 230 (2014) auf nun 259. Das heißt, dass sich jeder fünfte Verursacher seiner Verantwortung entziehen will. Meist gelingt den Übeltätern das auch, denn die Aufklärungsquote hinkt mit 38,2 Prozent doch sehr den früheren Werten von über 50 Prozent hinterher. Das hängt eindeutig damit zusammen, dass es in der Inspektion keinen eigenen Sachbearbeiter mehr für diese Fälle gibt. Der frühere langjährige Sachbearbeiter ist altersbedingt ausgeschieden. Sichtlich erfreut stellt der Statistikbeauftragte Norbert Kerth fest, dass die Anzahl der sogenannten Unfallhäufungsstellen drastisch zurückgegangen ist. Es gibt nur noch eine, und zwar die A-65-Ausfahrt Edenkoben West (aus Richtung Neustadt). 15-mal hat es dort im vergangenen Jahr gekracht. Seit langer Zeit fordert die Polizei an dieser Stelle bauliche Veränderungen, um die Situation übersichtlicher zu gestalten. Doch mehr als der Plan des Landesbetriebs Mobilität, eine Abbiegespur in Richtung Edenkoben zu schaffen, ist bisher nicht herausgekommen. Nachgelassen haben Verkehrsüberwachung, Kontrollen und Präventivmaßnahmen. Kerth: „Die Polizei hat immer mehr Aufgaben zu übernehmen und immer weniger Personal, um solche Aufgaben regelmäßig und effizient erledigen zu können.“ (mik) Zuständigkeit Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Edenkoben umfasst in erster Linie die Verbandsgemeinden Edenkoben und Maikammer, also ein Gebiet mit einer Fläche von 157 Quadratkilometern und fast 30.000 Einwohnern. Die Inspektion betreut außerdem den Abschnitt der Autobahn 65 von der Anschlussstelle Haßloch bis zur Abfahrt Rohrbach und die Bundesstraße 10 zwischen Landau Nord und Birkweiler/Siebeldingen.

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