Neustadt Briefe an die Lokalredaktion:

Erstaunt war ich, von Bürgermeister Röthlingshöfer zu hören, dass viele leerstehende Räumlichkeiten für Flüchtlinge nicht zu nutzen wären, weil die neuen Brandschutzbestimmungen nicht erfüllt werden könnten. Mit anderen Worten: Das Rumreiten auf ohnehin fragwürdigen Paragrafen ist wichtiger als das Lindern von Flüchtlingsnot. Hat denn von unseren Stadthäuptlingen keiner den Mumm, sich diesem Irrwitz zu widersetzen? Anderenorts werden die Flüchtlinge in Zelten untergebracht. Wie hält man es denn dort mit dem Brandschutz? Viele Politiker und auch der Sportverband Neustadt fordern die Bürger dazu auf, den Flüchtlingen eine neue Heimat zu schaffen. Mir scheint das missverständlich! Unser Ziel kann doch zunächst nur darin bestehen, den Flüchtlingen eine sichere Heimstatt zu gewähren, und zwar so lange, bis deren angestammte Heimat befriedet ist. Andernfalls würden wir uns nach meinem Dafürhalten mitschuldig machen, dass ganze Landstriche in Afrika und Asien nicht nur entvölkert werden, sondern auch kulturell veröden. Übrigens: Das deutsche Wort Heimat in seiner Gänze existiert in anderen Sprachen nicht. Von daher wäre es sicherlich angebracht, wenn die verantwortlichen Politiker endlich mal definieren würden, was sie unter dem Begriff Heimat verstehen. Wie die Jägerschaft in einigen Haßlocher Jagdbezirken zum Wohle des Naturschutzes mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland zusammenarbeitet, gebührt Lob und Anerkennung. Hier geht es ganz klar um die Sache und beide sind gleichauf. Warum kann dies nicht überall so sein? Im Forster Wald, die Verbandsgemeinde Deidesheim betreffend, ist es beispielsweise so, dass ein Jagdpächter die Arbeit des Naturschutzes dahingehend behindert, in dem er mich auch noch bei der Polizei angezeigt hat, als ich in Ausübung meiner ehrenamtlichen Tätigkeit mit dem Pkw im Wald im Auftrag des NABU unterwegs war. Der Forst leistet dem noch Vorschub, da er sich gegen die Erteilung von Fahrgenehmigungen stellt. (...) So bleiben die Vogel- und Fledermausnistkästen in spe ungereinigt, das Bruten von Uhu- und Wanderfalke unbetreut. Gäbe es eine „Auszeichnung“ für das schmutzige Erscheinungsbild unserer Innenstädte, dann wäre Neustadt an der Weinstraße ganz heißer Favorit für diesen Titel. Schaut man sich – gerade jetzt vor dem Deutschen Weinlesefest – kritisch das Erscheinungsbild unserer Innenstadt an, dann sieht man, wie sich Fußgängerzone und die Innenstadtstraßen schmutzig präsentieren und wenig zum Bummeln einladen. Für Besucher, welche durch die Bahnunterführung in der Landauer Straße ankommen, bietet sich ein Bild des Grauens: Schmutz, Glasscherben, Taubenkot und großflächige Wandschmierereien sowie ein düsteres Licht aus total verdreckten Lampen. Andere Städte putzen sich vor lokalen Festen besonders heraus und versuchen, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. In Neustadt an der Weinstraße gilt unvermindert: business as usual. Pfarrer Ludger Mandelbaum ist, obwohl Vertreter einer christlichen Konfession, kritisch genug, die Gefahren zu erkennen, die von starker Glaubensgewissheit herrühren können. Er erwähnt jedoch nicht, dass in den heiligen Büchern der drei monotheistischen Religionen Judentum, Islam und Christentum die Gewalt gegenüber „Ungläubigen" angelegt und gerechtfertigt wird. Im Neuen Testament zum Glück nicht. Leider ist dieses aber mit dem Alten Testament verflochten. Im darin enthaltenen Buch Joshua zum Beispiel wird die Vernichtung der Feinde des Volkes Israel, das bei der Eroberung des ihm von Jahwe versprochenen Landes ohne Unterschied Männer, Frauen und Kinder tötete, gefeiert und als göttlicher Befehl dargestellt. Das erklärt das Verhalten vieler orthodoxer Juden gegenüber den Palästinensern heute. Auch im Koran sind die Ungläubigen die Feinde, denen man nicht trauen kann. Solange und soweit Muslime den Koran wörtlich interpretieren, und das tut weltweit gesehen die Mehrheit, ist ihnen gegenüber leider Misstrauen gerechtfertigt. Dasselbe gilt für Juden und Christen, soweit sie sich auch vom Alten Testament leiten lassen. Es ist nicht das Christentum, das die moderne Demokratie mit ihrer Toleranz und Meinungsfreiheit geschaffen hat, sondern die Aufklärung und die Wissenschaft. Auf dem Boden des unaufgeklärten Christentums gediehen einst Kreuzzüge und Zwangsbekehrung, Inquisition und Hexenverfolgung. Wenn ich den Artikel lese, möchte ich fragen, was hat euch dabei geritten, bei der Stadtverwaltung nachzufragen? Fast zwei Wochen konnte man an der Kreuzung ohne Stau, ohne rote Ampel und wohl auch ohne Unfall einfach und locker fahren. Und das trotz der Tatsache, dass im Moment keine Ferien sind und aufgrund der vielen Touristen wohl auch mehr Pkw im Stadtgebiet unterwegs sind. Ich gehe davon aus, dass dort auch mehrmals täglich Mitarbeiter der Stadtverwaltung, vielleicht sogar der OB, vorbeigefahren sind – und keinen hat es irgendwie gestört. Könnte man nicht jetzt sogar mal darüber nachdenken, ob man diese Ampel überhaupt braucht? (...) Nicht jeder Mangel muss ein negativer Mangel sein. Der RHEINPFALZ-Text zeigt, dass die Ampelanlage Stiftstraße/Pfalzgrafenstraße während zwei Wochen ihre übliche Funktion der wechselseitigen Vorfahrtgewährung einstellte und nur blinkte. Während dieser Zeit gingen seitens der Verkehrsteilnehmer keine Störmeldungen wegen gegebener Verkehrsbehinderung ein, noch gab es Unfälle, die die Ordnungsbehörde auf die Störung aufmerksam gemacht hätten. Durch diesen Sachverhalt ist nachhaltig demonstriert, dass diese im Normalbetrieb täglich bis 20 Uhr arbeitende Ampelanlage eigentlich fehl am Platze und somit auch überflüssig ist. Im normalen Betrieb – besonders an Sonntagen – ist diese Ampel ein Ärgernis, da bei geringem Verkehrsaufkommen der von der Stiftstraße kommende Linksabbiegerverkehr unnötig angehalten wird, während rechts, da „Grüner Pfeil“ gegeben, die Autos oft sogar regelwidrig ohne anzuhalten in die Pfalzgrafenstraße einfahren können. (...) Durch den inzwischen wieder gegebenen „Normalbetrieb“ und die Meldung in der RHEINPFALZ ist diese Illusion leider zunichte gemacht worden. Bleibt als Fazit: Auch Störungen können ihre positiven Seiten haben. In diesem Falle leider von begrenzter Dauer. Guten Morgen, liebes Team der RHEINPFALZ, ich habe den Artikel „Drei Schafe stipitzt“ gelesen. Das Wort stipitzt hat einen schelmischen Hintergrund. Der Diebstahl von drei Schafen mit einem Wert von 3000 Euro kann nicht verharmlost werden. Es handelt sich hier um einen Diebstahl. Auch der Begriff „geklaut“ beschreibt einen ernst zunehmenden Tatbestand. Die Schafe wurden gestohlen.

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