Neustadt Betriebsausflug in die Magdeburger Börde ...

Im Lamborghini Huracan des Neustadter Teams Rosberg mit der Startnummer 53 sitzen Michele Beretta (Italien) und Aaro Vainio (Fin
Im Lamborghini Huracan des Neustadter Teams Rosberg mit der Startnummer 53 sitzen Michele Beretta (Italien) und Aaro Vainio (Finnland).

«Hockenheim.» Die Vorbereitungen für die neue Aufgabe sind abgeschlossen. Am Samstag wird sich zeigen, ob sie ausreichend waren. Um 8.45 Uhr findet in Oschersleben das Qualifying statt, um 13.15 Uhr (live in Sport1) wird das erste Rennen des ADAC GT-Masters gestartet. Mit den beiden Lamborghini Huracan des Neustadter Teams Rosberg.

Am Steuer sitzen im Fahrzeug mit der Nummer 53 Michele Beretta (Italien) und Aaro Vainio (Finnland), die Flunder von Jimmy Eriksson (Schweden) und Jonathan Judek aus Hohenhameln hat die Nummer 35. Rosberg-Teamchef Arno Zensen versucht die Erwartungen vor dem Start in die 14 Rennen in der „Liga der Supersportwagen“ nicht zu groß werden zu lassen. „In Oschersleben folgt die erste Standortbestimmung. Dass wir nicht von Beginn an vorne mitfahren, ist uns klar“, sagt er. Nach dem Ausstieg der Rosberg-Truppe 2011 ist nicht nur das Niveau der Serie kontinuierlich angewachsen. Auch die Anzahl der Konkurrenten ist groß: 34 Fahrzeuge wurden eingeschrieben. Neben dem Lambo werden auch Audi R8, BMW M6, Corvette, Ferrari 488, Honda NSX, Mercedes GT3 und Porsche Carrera am Start stehen.

Team Rosberg hat eigene GT-Truppe

So bescheiden sich Zensen am Anfang gibt, so klar formuliert er seine Ansprüche: „Wir müssen uns fragen: Wie steigern wir uns in dieser Saison?“ Deshalb mutet die Reise in die Magdeburger Börde wie ein Betriebsausflug an. Nicht nur Zensen reist heute nach dem Ende der DTM-Tests in Hockenheim nach Oschersleben, sondern auch Ingenieure und Mechaniker. Das Team Rosberg hat eine eigene GT-Truppe zusammengestellt. Der Technische Leiter heißt Steffen Mohr. Er war zuvor bei BMW, kennt Francesco Nenci, den Technischen Direktor, aber aus gemeinsamen Formel-1-Zeiten. „Das ist ein sehr guter Mann“, sagt Zensen. „Dann haben wir ehemalige Mitarbeiter, die bei uns in der DTM gearbeitet haben, wieder zurückgeholt.“ Eigentlich ist der Einsatz der etwa 500 PS starken Lamborghini nur im GT-Masters zu wenig. „Die Autos müssen fahren, fahren und noch einmal fahren“, sagt Zensen. Nur dann rechnet sich der Aufwand. Doch 2018 hat der Teamchef als Lernjahr ausgegeben. Deshalb die volle Konzentration auf nur eine Serie. Zensen: „Wir wissen, welches Minus wir machen werden und können.“ Er kann die Fahrer, die mangels Sponsoren die Einsätze bezahlen müssen, nicht unendlich belasten. DTM und GT-Masters – vordergründig sind beides Rennserien, in denen geschlossene Fahrzeuge eingesetzt werden. Doch die Tücke steckt im Detail. Etwa bei der Abstimmung des Fahrwerks. So fragt er sich zum Beispiel: „Wie viel muss man verstellen?“ Beim Audi RS5 DTM wissen die Rosberg-Leute dies genau. „Da bewegt sich das alles im Mikrobereich.“ Doch beim Huracan? „Das müssen wir erst einmal lernen“, sagt Zensen. Als gnadenloser Optimist meint er aber: „Wir sind auf einem guten Weg, wir haben jedes Wochenende genügend Hirnschmalz dabei.“

Green fährt auch in Oschersleben

Die Fahrer Michele Beretta und Aaro Vainio verfügen über Erfahrungen mit dem Lambo. Eriksson ist 2017 mit einem Mercedes gefahren. Der 18-jährige Jonathan Judek ist ein GT-Neuling. „Er ist unheimlich fleißig“, beschreibt ihn Zensen. Der junge Mann aus Hohenhameln bei Peine war über den ganzen Winter jede Woche für zwei oder drei Tage in Neustadt, um im Simulator Rennstrecken und die Auswirkungen von Veränderungen an der Fahrzeugabstimmung kennenzulernen. „Jonathan bekommt das jetzt mit der Suppenkelle eingelöffelt“, sagt der Teamchef. Und schmunzelt. Bei den ersten Tests lag er nicht weit weg von den Zeiten, die DTM-Profi Jamie Green gefahren war. Apropos Green: Der fährt auch in Oschersleben. Allerdings nicht für sein DTM-Team Rosberg, sondern einen Audi R8 des Mücke-Rennstalls. „Ich habe ihm schon gesagt: ,Wehe, du kommst meinen Fahrern zu nahe! Dann wirst du kein Meister in der DTM.’“, sagt Arno Zensen lachend. Termine ADAC GT Masters 2018: 14./15. April: Oschersleben; 28./29. April: Most; 9./10. Juni: Red-Bull-Ring, 4./5. August: Nürburgring; 18./19. August: Circuit Zandvoort; 8./9. September Sachsenring; 22./23. September: Hockenheimring.

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