Neustadt Alle guten Dinge sind drei

Neustadt. Aller guten Dinge sind drei, dachte sich der Neustadter Veranstalter Christoph Schmid bei der Auswahl seiner illustren musikalischen Gäste für die dritte Ausgabe der Konzertreihe „Kultur im Kelterhaus“ im Weinland-Meckenheim in Mußbach, An der Eselshaut 76. Zwischen 8. November und 18. April geben sich hier Künstler aus Deutschland, Frankreich und den USA ein Stelldichein.

Den Anfang machen wie immer „Die Gitarrenhelden“ Sebastian Linzenmeyer, Eike Walter und Marco Müller, drei Lokalmatadoren mit Kultstatus. Mit „unplugged“-Versionen bekannter Rock-Klassiker, wie Pink Floyds „Wish you were here“, Metallicas „Nothing else matters“ oder Jethro Tulls „Locomotive Breath“ hat sich die Band nicht nur in der Region, sondern sogar schon auf Sardinien oder in Palma de Mallorca und auf der Insel Norderney eine stets wachsende Fangemeinde erspielt. Im Unterschied zu allen anderen Kelterhaus-Konzerten sind zu ihrem Auftritt Eintrittskarten ausschließlich an der Abendkasse erhältlich. Ebenfalls ganz aus der Nähe, aus Landau, kommen Sixpack, die zusammen mit Funky B & The Kings Of Shuffle, der Gruppe um den Kirchheimer Keyboarder Markus Lauer, die 2. Pfälzer Bluesnacht in Mußbach bestreiten werden. Sixpack waren bereits bei der Erstauflage 2013 mit von der Partie und lieferten eine überragende Show ab. Markus „Funky B“ Lauer und sein Kollege, Gitarrist Carsten „Shuffleking Car“ Egger stellen bei ihrem Auftritt ihren neuen Schlagzeuger Jan „Shuffleking Jay“ Schneider vor. Für das traditionelle Kelterhaus-Rosenmontagskonzert ist, wie gewohnt, die in der Pfalz ebenso bekannte wie beliebte Rockabilly-Truppe Boppin’ B zuständig. Nächstes Jahr feiert das Quintett sein 30. Bühnenjubiläum und präsentiert sich noch immer so verrückt und energiegeladen wie 1985, als es in seiner Heimatstadt Aschaffenburg erstmals die Bretter die die Welt bedeuten, betrat. Mit Her & Kings County stellt sich dann zu Beginn des neuen Jahres eine Band aus New York City vor, die bei uns bisher noch eher als Geheimtipp gehandelt wird, es zuhause aber längst geschafft hat, sich in die erste Garde der amerikanischen Newcomerbands zu spielen. Mit ihrer Mischung aus Rock ’n’ Roll, Hip-Hop und Bluegrass wird sie dort als „the most dangerous band in country music“ gehandelt. Nach gemeinsamen Tourneen mit Kid Rock, Charlie Daniels oder Montgomery Gentry scheint ihr weltweiter Durchbruch zum Greifen nahe zu sein. Vielleicht ist das Konzert in Mußbach die letzte Gelegenheit Sängerin Monique Staffile („Her“) und ihre „Kings County“-Mitmusiker noch einmal aus so greifbarer Nähe erleben zu können. Ebenfalls über den großen Teich kommt David Grissom in die Pfalz. Der texanische Gitarrist, der für Led-Zeppelin-Sänger Robert Plant, Bob Dylan, John Mellencamp oder die Allman Brothers in die Saiten gegriffen hat, wollte eigentlich schon im April im Kelterhaus auftreten, musste dann aber aufgrund einer Lungenentzündung seine bereits begonnene Europatournee abbrechen. Nun holt der Mann aus Austin die Termine nach. Im Gepäck dabei hat er Songs aus seinen vier bisher erschienen Solo-CDs und einige ausgesuchte Coverstücke, darunter auch Titel von Gitarrenlegende Jimi Hendrix. Eine nicht ganz so lange Anreise wie Grissom nehmen Dr. Will und seine Wizards auf sich. Die Gruppe um das im wahrsten Sinne des Wortes musikalische Schwergewicht Will Hampel kommt aus München, klingt aber so, als hätte sie ihr Leben im Mississippi-Delta verbracht. Die Band besteht seit zehn Jahren und hat sich nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit der durchgeknallten Show ihres Frontmannes ins Gedächtnis der Fans im In- und Ausland gebrannt. Ebenfalls in bester Erinnerung ist Elliot Murphy und seine Band, die „Normandy Allstars“. Der New Yorker Murphy, der oft mit seinem guten Freund Bruce Springsteen auftritt, lebt seit 1989 in Paris. Der 65-Jährige hat im Laufe seiner Karriere über 40 Alben veröffentlicht, dazu zwei Novellen und mehrere Essays geschrieben, und spielt nach wie vor ungefähr 100 Konzerte im Jahr. (hk)

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