Neustadt 15 Zentimeter Wasser im Keller

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Im Bad Dürkheimer Stadtteil Grethen gibt es seit zwei Wochen ein unerwünschtes Phänomen zu bestaunen: An einem privaten Garagenhof in der Kastaniengasse dringt Wasser ein, umliegende Kellerwände sind feucht, ein Keller steht sogar komplett unter Wasser. Wahrscheinlich kommt das unerwünschte Nass aus dem Berg. Die Stadtwerke suchen seit einer Woche nach der Ursache – bislang vergebens.

„Bringt nix“, sagt Janusz Kotas auf die Frage, wie oft er derzeit seinen Keller auspumpen muss. Ein paar Mal hat er das in den vergangenen Tagen getan. Danach abgewartet und zugesehen, wie das Wasser innerhalb von zehn Stunden wieder das gleiche Niveau erreicht hatte: etwa 15 Zentimeter. Den Bewohner der Hausnummer 11 hat es wohl am schlimmsten erwischt. Die Nicks in direkter Nachbarschaft haben bislang „nur“ eine feuchte Kellerwand. Dazu kommt der Schaden an etwa zwei bis drei Garagen. Auch hier hat das Wasser schon sichtbare Spuren hinterlassen. Gemeldet wurde den Dürkheimer Stadtwerken das austretende Wasser nach Aussage von Mitarbeiter Ingo Bollenbach am vergangenen Dienstag. Dann seien Messungen in Auftrag gegeben worden, berichtet er. Das Ergebnis: Bei der Zuleitung zum Anwesen Nummer 24 konnte ein Leck ausgemacht und gestopft werden. Allein: Das scheint nicht das Problem gewesen zu sein. Es fließt weiter Wasser in die Kastaniengasse nach. Etwa ein Liter in der Sekunde, schätzt Bollenbach zumindest die austretende Menge Wasser ein. Messungen in der höher gelegenen Karl-Räder-Allee blieben ohne Ergebnis. Heute wird laut Bollenbach bei den Leitungen „Auf dem Köppel“ weitergeforscht. Dort „oben“ vermuten auch die Anwohner das Problem. Auch wenn nach Aussage von Annelie Nick der „Auf dem Köppel“ gelegene Hochbehälter bereits von den Stadtwerken geprüft und als Ursache ausgeschlossen werden konnte. Sie lobt den Einsatz der Stadtwerke. „Sogar an Heiligabend“ seien sie im Einsatz gewesen. Ungute Erinnerungen kommen Josef Hinkel wieder ins Gedächtnis, wenn er die Wasserschäden seiner Nachbarn sieht. Bei ihm selbst ist es bislang noch trocken. Er schaut dennoch „stündlich“ nach, ob es bei ihm nicht auch durch die Wand kommt. Damals, Anfang der 1980er-Jahre, mussten die Anwohner der Kastaniengasse seiner Aussage nach ebenfalls mit dem Wasser kämpfen. Er selbst sei auch betroffen gewesen. Damals sei die Hammelstallleitung undicht gewesen, bemerkt worden sei das allerdings erst nach einem Vierteljahr, erinnert er sich. Ob das Wasser auch wirklich aus den Leitungen der Stadtwerke kommt, kann Bollenbach nicht sicher sagen. Messen könne man es nicht, es sei so stark verschmutzt, dass die Herkunft nicht mehr einwandfrei nachweisbar sei. Die Anwohner hingegen sind sich sicher, dass ein Rohrbruch dahinter steckt. „Von ganz oben“ könne es ja nicht kommen, findet Hinkel. So viel geregnet habe es schließlich nicht, findet auch Nick. (jpl)

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