Neustadt Zu Gast beim Lieblingsgegner

Den Haßlocher Kevin Seelos plagen Schulterprobleme.
Den Haßlocher Kevin Seelos plagen Schulterprobleme.

«Hassloch.» Handball-Drittligist TSG Haßloch tritt am Samstag, 20 Uhr, bei seinem Lieblingsgegner an: Den TSB Heilbronn-Horkeim haben die Pfälzer in der vergangenen Saison zweimal besiegt. Und in der Runde 2016/2017 gab es immerhin einen Erfolg gegen den Turn- und Sängerbund. Allerdings sind die Horkheimer derzeit Spitzenreiter nach vier Siegen in vier Spielen. Nach der Partie könnte Job eventuell TSB-Mitglied werden ...

„Ich hoffe, dass der TSB auch nach diesem Spiel noch mein Lieblingsgegner ist“, überlegt TSG-Trainer Tobias Job schmunzelnd. Sein Team hat erst einmal gewonnen, dafür dreimal knapp verloren. „Es soll keiner glauben, dass wir Haßloch deshalb unterschätzen“, betont Michael Löbich, stellvertretender TSB-Vorsitzender. Er denkt dabei nicht nur an die beiden knappen Niederlagen gegen Haßloch in der Runde zuvor. Er denkt dabei auch daran, dass das Leistungsvermögen in der Dritten Liga Süd sehr ausgeglichen ist. „Es ist die stärkste der Dritten Ligen“, betont er. „In dieser Liga verzeiht Dir keiner einen Fehler. Glück und Pech hängen nahe beieinander.“ Tobias Job sieht es ähnlich: „Tabellenerster und Tabellenletzter – das ist stückweit ein Niveau.“ Doch weiß er auch, dass es in Haßloch derzeit nicht nur am Glück mangelt. „Leider hat unser Rückraum im Spiel in Dansenberg nur vier Tore gemacht“, spricht er die Haßlocher Problemzone an. Das Training stellt er wegen der Wurfschwäche im Rückraum nicht komplett um. „Sport ist auch Kopfsache – wie viel Anteil Psychologie braucht ein Trainer?“, fragt er sich. Er müsse abwägen, wie viel Kritik „in Form von Zusammenstauchen, wie viel Kritik in Form von Aufbauen“ er an seinen Akteuren in rechten, linken und mittleren Rückraum üben soll. Obwohl die Horkheimer ganz oben in der Tabelle stehen und in den vergangenen zwei Jahren jeweils Vizemeister waren, ist ein Aufstieg „eigentlich gar nicht“ das Ziel, verrät Löbich. Kreisläufer Alexander Schmid ist nach Pfullingen gewechselt – er hatte in der Runde 17/18 85-mal getroffen. Auch mit Linksaußen Marcel Lenz hat ein torhungriger Akteur den TSB verlassen. Er war in der Spielzeit 17/18 mit 163 Treffern achtbester Schütze der Liga. „Alle unsere Neuzugänge kommen aus unteren Klassen“, betont Löbich. „Unsere finanziellen Mittel sind begrenzt.“ Drei junge Handballer haben ein Doppelspielrecht für Erstligist Frisch Auf Göppingen und für Horkheim: Linus Mathes sei dritter Tormann in Göppingen, so Löbich. Aufbauspieler Tobias Gehrke habe bereits in der vergangenen Runde die letzten Saisonspiele für Göppingen in der Bundesliga absolviert. Ein Doppelspielrecht hat ebenfalls der 18-jährige Linksaußen Felix Weißer. Neu ist in Horkheim Trainer Volker Blumenschein – fünf Jahre war Jochen Zürn im Amt. Davor war Blumenschein ebenfalls schon TSB-Coach. „Unser Ziel ist es, am Ende einen der Plätze zu erreichen, auf dem wir direkt für den DHB-Pokal qualifiziert sind“, sagt Löbich. Nach der Saison wolle keiner noch einmal eine extra DHB-Pokal-Qualifikation spielen. Job indes darf auf ein Erfolgserlebnis auswärts hoffen – Rückraumspieler Kevin Seelos, den Schmerzen in der Schulter plagten, habe inzwischen die Diagnose erhalten, dass die Schulter stabil sei. „Wenn wir in Horkheim bei unserem Lieblingsgegner gewinnen“, verspricht er lachend, „werde ich dort Mitglied.“

x