Neustadt Mehr als nur ein Torjäger

«Mannheim.» In den beiden zurückliegenden Partien schoss der SV Waldhof Mannheim acht Tore und es ist durchaus verwunderlich, dass darunter kein Treffer von Valmir Sulejmani war. Der Top-Torjäger der Regionalliga Südwest hat gerade ein wenig Leerlauf, macht sich aber keine Gedanken – sein Wert für die Blau-Schwarzen geht ohnehin über das Toreschießen hinaus. „Mit ,Valle’ sind wir fußballerisch besser geworden“, urteilt Bernhard Trares. Der Trainer des Tabellenführers hebt die Fähigkeiten des 23-Jährigen hervor, der nicht nur im Torabschluss Qualitäten besitzt, sondern spielerisch Akzente zu setzen versteht. Sulejmani ist ein kompletter Angreifer, der laufstark ist und als erster Defensivspieler mithilft, Druck auf den Gegner aufzubauen. Trares hoffte auf das Können des Deutsch-Kosovaren, als er ihn im vergangenen Sommer von der U23 von Hannover 96 in den Südwesten der Republik lotste. Dass der Angreifer sofort zum Leistungsträger avancierte und mit bislang 15 Saisontreffern zum besten Stürmer der Liga wurde, war nicht planbar. Es hat nur wenige Wochen gedauert, bis die Fans der Mannheimer den neu gekommenen Angreifer ins Herz geschlossen hatten. Mehr noch, nach dem 2:0-Erfolg beim 1. FC Saarbrücken, zu dem Sulejmani beide Tore beigesteuert hatte, erhoben sie ihn in den Rang eines „Fußballgottes“. Für den Neuzugang war das eine spezielle Ehrerweisung. „Das macht mich stolz und glücklich“, beschreibt Sulejmani seine Gefühlswelt. Die Anhänger der Blau-Schwarzen lieben den Mittelstürmer im 4-2-3-1-System und werden nicht unruhig, wenn der Angreifer mal ein paar Spiele hat, in denen er nicht trifft. In den kommenden Wochen, da sind sich Trares und der Stürmer einig, wird die kleine Flaute bei Sulejmani überwunden. Vielleicht schon heute Abend, wenn die Mannheimer mit einem Heimsieg gegen den TSV Steinbach den nächsten Schritt in Richtung Aufstieg gehen wollen. Mit acht Punkten Vorsprung gehen die Waldhöfer ins letzte Saisondrittel und mit jedem Erfolg wird die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Mannheimer nach vielen vergeblichen Anläufen den Aufstieg in die Dritte Liga schaffen. Sulejmani will dabei entscheidend mithelfen. „Ich werde irgendwann wieder Tore schießen und noch ein paar erzielen bis zum Saisonende“, zeigt sich der 23-Jährige voller Selbstvertrauen. „Und bis dahin versuche ich eben, meine Teamkollegen in Szene zu setzen. Das ist schließlich genauso wichtig.“ Seine Vielseitigkeit macht den Stürmer begehrt, der in Mannheim in den zurückliegenden Monaten bewies, dass es kein Zufall war, dass er bereits zehn Bundesligaspiele absolviert hat. Bei Hannover 06 stand er kurz vor dem Durchbruch, ehe Trainerwechsel und eine schwere Verletzung dafür sorgten, dass er den Anschluss verlor. Im vergangenen Sommer war deshalb klar, dass Sulejmani eine Luftveränderung brauchte und weil Trares und SVW-Sportdirektor Jochen Kientz intensiv um seine Dienste warben, entschloss er sich zum Wechsel nach Mannheim. „Das habe ich nicht bereut, im Gegenteil“, sagt Sulejmani. Er ist beim SVW schnell heimisch geworden.