Neustadt Handwerkliche Küche

Christoph Röser und Jennifer Kittsteiner im Gespräch mit Dietmar Bonn und Andreas Wenser, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzen
Christoph Röser und Jennifer Kittsteiner im Gespräch mit Dietmar Bonn und Andreas Wenser, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des Forster Winzervereins.

Nach knapp zweimonatiger Pause und Renovierung hat in Forst das Restaurant Ungeheuer des Forster Winzervereins wieder geöffnet. Jennifer Kittsteiner und Christoph Rösner, die neuen Pächter, und ihr Team wollen ihre Gäste mit traditionellen, aber auch modernen Gerichten aus überwiegend regionalen Produkten verwöhnen. „Eine sehr handwerkliche Küche soll es sein, saisonal und ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe“, verspricht Christoph Rösner, „aber auch kreativ“. Seine Ausbildung zum Koch hat er im Stuttgarter Althoff Hotel am Schlossgarten gemacht, er hat unter anderem in Stuttgart bei Sarah Wiener in der Gastronomie des Mercedes-Benz-Museums gekocht und war die letzten Jahre stellvertretender Küchenchef im Stuttgarter Restaurant Bei den Steins. Jennifer Kittsteiner hat Hotelmanagement, Steuer- und Wirtschaftsrecht studiert. Schon länger hätten sie darauf hingearbeitet, sich selbstständig zu machen, erzählen die beiden 30-Jährigen. Da haben sie nicht lange gezögert, die Chance zu wahrzunehmen, das altes Gutshaus mit seinen vier Gasträumen für jeweils 20 bis 45 Personen zu übernehmen, in Kürze als Ergänzung auch eine Weinlounge. In Zusammenarbeit mit dem Forster Winzerverein haben sie das Restaurant liebevoll renoviert. „Auch die Küche wurde aufgefrischt“, erzählt Jennifer Kittsteiner. In den Gasträumen wurden die alten Holzböden abgeschliffen und neu geölt, Bänke und Stühle haben neue moosgrüne Sitzpolster und zartgrüne Rückenpolster erhalten, und auch die Stühle im denkmalgeschützten Napoleonzimmer, in dem der französische Kaiser der mündlichen Überlieferung nach bei einem seiner Besuche in der Region logiert haben soll, sind frisch gepolstert und bezogen worden. Christoph Röser und Jennifer Kittsteiner freuen sich darauf, „in diesem wunderschönen Gutshaus“ aus den Jahren 1802/1803 Koch und Gastgeberin zu sein. „Hier, im Gemüsegarten Deutschlands, werden wir eng mit regionalen Gemüsen- und Obst-Erzeugern, Metzgern und Zulieferern zusammenarbeiten“, erklärt Christoph Röser. Er freut sich darüber, denn in seiner Küche, sagt er, „wird geschmort, gebraten, gebeizt, auch eingelegt und selbst geräuchert. Wir nehmen uns Zeit.“ Vor allem auch für Speisen, „die man daheim nicht unbedingt macht“. Dazu gehören so feine Vorspeisen wie Rinderbouillon, gebeizte Lachsforelle, eine Süßkartoffel-Rhabarber-Suppe oder geräucherte Entenbrust mit Linsen. Als Hauptspeise könnten sich geschmorte Rinderschulter oder Maispoulardenbrust empfehlen, als Nachtisch ein selbst gemachtes Sorbet, angegossen mit Sekt vom Forster Winzerverein. Auch Vegetarisches wie eine Grillgemüse-Quiche wird angeboten, und es gibt eine Kinderkarte. Ganz wichtig ist es Christoph Röser und Jennifer Kittsteiner auch, Liebhaber der Pfälzer Küche sowie von einfachen Gerichten und mit kleinem Hunger zufriedenzustellen. Auf Angebote wie Leberknödel, Saumagen und Pfälzer Rumpsteak wollen die beiden daher nicht verzichten. „Strammer Max“ mit Bio-Ei und ausgewähltem Schinken steht als Vesper ebenso auf der Karte wie weißer Käse und Handkäse. „Für weniger Hungrige haben wir auch eine große Vorspeisenauswahl“, so Jennifer Kittsteiner. Und da die Küche mit ihren frischen Produkten saisonal ausgerichtet ist, wird die Speisekarte alle vier Wochen wechseln. „Natürlich möchten wir alle Stammgäste behalten,“ sagt Christoph Röser, „wir wollen mit moderner leichter Küche aber auch die Zielgruppe ab 30 Jahren aufwärts stärker ansprechen.“ Nicht zu vergessen auch Touristen und Wanderer. Von Seiten der Stammkunden habe es schon vor der Wiedereröffnung große Nachfrage gegeben“, sagt dazu Dietmar Bonn, der Geschäftsführer des Winzervereins. Dass die Weine zu den Speisen ausschließlich aus dem eigenen Haus kommen, versteht sich von selbst. „Die Auswahl ist ja so groß“, freuen sich auch die neuen Pächter, und der Service im Restaurant Ungeheuer sei auch dafür geschult, den Gästen Weine ganz individuell zu empfehlen. Weine probieren und eine Kleinigkeit dazu essen können Besucher bald auch in der neuen Weinlounge des Forster Winzervereins, der „Q-Kapelle“. Sie soll am 5. April im ehemaligen Kreuzgewölbestall des Anwesens eröffnet werden.

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