Mannheim Rad statt Auto

Alternative: Mit dem Lastenfahrrad geht’s auch.
Alternative: Mit dem Lastenfahrrad geht’s auch.

Wer sich in Mannheim ab 1. Juli ein Lastenfahrrad anschafft, bekommt von der Stadt 25 Prozent des Kaufpreises. Einen sogenannten Nachhaltigkeitsbonus gibt es zusätzlich für diejenigen, die ihr Auto abmelden.

Wer sich in Mannheim für den Kauf eines Lastenfahrrads entscheidet, kann ab 1. Juli Fördermittel bei der Stadt beantragen. Die Kommune stellt für die Unterstützung alternativer Mobilität für das laufende Jahr Haushaltsmittel in Höhe von 100.000 Euro sowie in den Jahren 2021, 2022 und 2023 jeweils 150.000 Euro zur Verfügung. Für die Anschaffung von Lastenvelos werden auf Antrag 25 Prozent des Kaufpreises übernommen. Bei Rädern ohne Elektroantrieb beträgt die Maximalförderung 500 Euro, bei E-Lastenrädern 1000 Euro.

Wer die Förderung erhält, muss sein Vehikel mit einem Aufkleber entsprechend kennzeichnen und sich bereit erklären, nach zwei Jahren in einem Evaluationsbogen über seine Erfahrungen im Umgang im Alltag zu berichten. Wer feststellt, dass er aufgrund des Lastenvelos ganz auf sein Auto verzichten kann und es abmeldet, wird durch einen zusätzlichen Nachhaltigkeitsbonus in Höhe von 500 Euro gefördert. Dieser Bonus wird auch den Haushalten gewährt, die bei Antragstellung kein Auto besitzen und innerhalb des Förderzeitraums kein Auto anmelden. Mit den bereitgestellten Finanzmitteln können nach Auskunft der Verwaltung im Jahr 2020 mindestens 100 Lastenräder gefördert werden.

Idee aus der Zeit gefallen?

Das Programm geht auf einen Antrag der Grünen zu den Etatberatungen 2020/2021 zurück, der jetzt im Ausschuss für Umwelt und Technik mit den Stimmen von SPD und LI.Part.Tie beschlossen wurde. Die AfD bezeichnete das Vorhaben hingegen als „aus der Zeit gefallen“ und als „Wahlgeschenke an die grüne Wählerklientel“. Angesichts der aufgrund von Corona schwierigen Haushaltslage fehle für derartige „Sperenzchen“ das Geld. Stattdessen solle die Stadt lieber bestehende Radwege sanieren. Die FDP verweigerte ihre Zustimmung deshalb, weil sie Verkehrsinfrastruktur und nicht ein einzelnes Verkehrsmitteln fördern möchte. Die CDU befürwortete zwar, dass Anreize geschaffen werden, das Auto stehen zu lassen, hält die Förderung aber insgesamt für zu hoch und enthielt sich ebenso wie die Freien Wähler der Stimme.

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