Mannheim Falsche Microsoft-Mitarbeiter wandeln Geld von Opfern in Kryptowährung um

Symbolbild
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Auch in der Rhein-Neckar-Region reißen die Betrugsfälle durch angebliche Microsoft-Mitarbeiter nicht ab. Wie die Polizei jetzt mitteilt, wurden allein im vergangenen Jahr mehr als 400 derartiger Fälle bei der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg bekannt. In vielen Fällen sei es aber beim Versuch geblieben, weil die Opfer den Betrug rechtzeitig erkannten. Bei dieser Betrugsmasche geben die Betrüger vor, Mitarbeiter des „Microsoft-Support-Teams“ zu sein und gaukeln den Betroffenen vor, dass auf deren PC ein Hacker- beziehungsweise Virenangriff festgestellt worden sei. Um das Problem sofort zu lösen, brauche man den sofortigen Zugriff auf den PC. Durch geschickte Gesprächsführung gelingt es den Tätern dann oftmals, die Betroffenen davon zu überzeugen, eine Software zu installieren, mittels derer ein Fernzugriff möglich ist, wodurch die Täter anschließend unbemerkt sensible Daten ihrer Opfern ausspähen können.

Kombination mit Bitcoin-Variante

In letzter Zeit stellen die Cyberkriminalisten der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg wieder einen Anstieg derartiger Fälle in der Rhein-Neckar-Region fest. Besonders auffällig ist demnach, dass die Täter derzeit vermehrt auf die sogenannte Bitcoin-Variante zurückgreifen; ein Betrugsphänomen, das bereits weltweit bekannt und auch für die Cyberkriminalisten bei der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg keinesfalls neu ist. Mithilfe der ausgespähten Daten wandeln die Täter dabei in Bruchteilen von Sekunden das erbeutete Geld von den Bankkonten ihrer Opfer in eine digitale Währung um. Hierbei nutzen sie die persönlichen Daten ihrer Opfer und eröffnen auf deren Namen meist mehrere Konten bei verschiedenen Kryptoanbietern. Ist die Kontoeröffnung geglückt, wird das Geld anschließend von der Hausbank nach dort transferiert und der Kauf der digitalen Währung ausgeführt. Die Betrüger transferieren die so umgewandelten digitalen Vermögenswerte dann zügig weiter ins Ausland. Zwar kann das Geld in einigen Fällen wieder von den Hausbanken zurückgeholt werden, aber der Kauf der Kryptowährung ist dann längst abgeschlossen. Nicht selten erhalten die Betroffenen hinterher mehrere Schreiben von Inkasso-Unternehmen, die von den Kryptoanbietern mit der Einforderung des „vorgestreckten“ Geldbetrags beauftragt wurden. Eine Situation, die nicht selten für die Betroffenen in der Beauftragung eines Rechtsbeistands mündet.

Nicht auf Anrufer eingehen

Die Cyberkriminalisten der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg machen deshalb nochmals deutlich, dass die Firma Microsoft keinen telefonischen und unaufgeforderten technischen Support anbietet. Potenzielle Opfer sollten deshalb nicht auf Anrufe von angeblichen Microsoft-Mitarbeitern eingehen und das Gespräch umgehend beenden. Keinesfalls sollten persönliche Daten, wie Bankkonto- oder Kreditkartendaten sowie Zahlungsdaten wie PINs oder TANs an die Anrufer herausgegeben werden. Auch sollte man sich keine Software installieren oder installieren lassen.

Wer bereits Opfer von Betrügern wurde, sollte seinen Rechner sofort vom Internet trennen und herunterfahren und über einen anderen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter ändern. Anschließend sollte man seinen Rechner überprüfen und mögliche Fernwartungsprogramm löschen. Zudem sollte sofort Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen aufgenommen werden, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind, und mögliche auf den eigenen Namen angelegte Konten sperren lassen. Das jeweilige Geldinstitut kann auch darüber informieren, ob bereits getätigte Zahlungen zurückgeholt werden können.

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