Ludwigshafen Wie sich der Klimawandel auf die Gesundheit auswirkt

Die Hitze macht besonders älteren Menschen zu schaffen.
Die Hitze macht besonders älteren Menschen zu schaffen.

Die Klimakrise ist auch eine Gesundheitskrise. Das ist eine Bilanz der Gesundheitsökonomischen Gespräche der Hochschule Ludwigshafen.

Vermehrte Antibiotikaresistenzen, steigende Borreliose-Gefahr, Auftreten von West-Nil-Fieber in nördlichen Breiten, erhöhte Keimbelastung in Gewässern und eine größere Anzahl von Hitzetoten – die Folgen des sich ändernden Weltklimas sind vielfältig. „Der Klimawandel ist die größte globale Herausforderung und auch eine besondere Herausforderung unseres Gesundheitssystems. Auch Deutschland und Rheinland-Pfalz sind davon betroffen“, meinte Daniel Stich vom rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium.

Doch auch der Gesundheitssektor trägt zum Klimawandel bei. Mit einem Anteil von etwa fünf Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen weise der Gesundheitssektor einen tiefen ökologischen Fußabdruck auf. Dies gelte in ähnlicher Weise für Wasserverbrauch, Abfälle und weitere Faktoren, führte Hochschul-Professorin Eveline Häusler an. Sie brachte das Schlagwort „Green Health“ (Grüne Gesundheit) mit in die Diskussion ein: Dabei gehe es darum, schädliche ökologische Folgen bei der Art der Gesundheitsversorgung zu reduzieren – etwa bei der Produktion von Medizinprodukten oder auch der Entsorgung.

Klima- und Gesundheitsschutz gehören zusammen

Um mit den steigenden gesundheitsbelastenden Sommertemperaturen besser umzugehen, verwies Ministerialdirektor Daniel Stich auf Hitzeaktionspläne, die Entsiegelung von Flächen, die Begrünung und Beschattung von Innenstädten oder auch die angestrebte Emissionsreduzierung von Einrichtungen des Gesundheitswesens wie beispielsweise Krankenhäusern.

Klimaschutz, Klimaanpassung und Gesundheitsschutz gehörten zusammen, meinte Michael Eichinger von der Universitätsmedizin Mannheim und Mainz. Er zeigte sich wie Stich überzeugt davon, dass die Klimakrise gleichzeitig eine Gesundheitskrise sei und zudem eine soziale Krise nach sich zöge. Die Gesundheitsgefährdungslage sei in den Jahren 2015 bis 2023 weit vorangeschritten.

Preisverleihung zum Abschluss

Den Abschluss der Gesundheitsökonomischen Gespräche bildete auch in diesem Jahr die Verleihung der vom Förderverein Gesundheitsökonomie gestifteten Preise für die beste Bachelor- und Masterarbeit. Vanessa Gergereder erhielt den mit 700 Euro dotierten Preis für ihre Bachelorarbeit „Führung im Rahmen von New Work am Beispiel der Führungsleitlinie der Siemens-Betriebskrankenkasse“; Saskia Staiger den mit 800 Euro dotieren Preis für ihre Masterarbeit „Health Literate Organizations – ein Konzept für Einrichtungen der Altenhilfe in Deutschland?“.

Die Gesundheitsökonomischen Gespräche bringen seit 20 Jahren Experten und Entscheider aus allen Bereichen der Gesundheitsversorgung, der Politik und der Wissenschaft an der Hochschule zusammen, um Impulse zu setzen.

x