Ludwigshafen „Wie in einer langen Ehe“

Céphas Bansah und seine Frau Gabriele (links) bei der Verleihung.
Céphas Bansah und seine Frau Gabriele (links) bei der Verleihung.

Er ist der „König aus Ludwigshafen“: Céphas Bansah. Gestern ist er für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement in Ghana und Ludwigshafen mit dem Wappenteller der Stadt geehrt worden.

Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) ehrte „eine außergewöhnliche Persönlichkeit aus der Mitte der Ludwigshafener Stadtgesellschaft“. Viele Ludwigshafener kennen Céphas Bansah, der im Stadtteil Mundenheim eine Kfz-Werkstatt betreibt und bei offiziellen Anlässen, so auch gestern, gerne in prunkvollen afrikanischen Gewändern und Goldschmuck auftritt. Es ist ein Zeichen seiner Königswürde. Bansah wuchs in Ghana als Enkel des Königs von Hohoe Gbi auf. 1972 schickte ihn sein Großvater nach Deutschland. Der junge Mann lernte und brachte es bis zum Landmaschinenmechaniker- und Kfz-Meister. Und seit damals, so versicherte König Bansah, wolle er hier nicht mehr weg. „Ludwigshafen und ich – das ist wie in einer langen Ehe“, sagte er schmunzelnd. Da er sich in Ludwigshafen und der Pfalz so wohl fühlt, blieb er auch in Deutschland, als er am 16. April 1992 zum König von Hohoe Gbi wurde. Das ist ein Gebiet in der Region des Voltasees im Osten von Ghana. „Das ist gegen die Tradition“, erklärte er und ergänzte in bestem Pfälzisch: „Ich bin hier daheem.“ Dank Skype, WhatsApp und E-Mail gelingt dem 70-jährigen König das Regieren seiner 206.000 Untertanen auch von Ludwigshafen aus ganz gut. Außerdem ist er häufig in Ghana. Am Dienstag ist er erst wieder von einem Besuch in seiner Heimat zurückgekommen. Sein Volk unterstützt er auf vielfältige Weise, baut Schulen, Krankenhäuser und Brunnen. Doch auch in seiner Wahlheimat Ludwigshafen engagiert er sich ehrenamtlich. So hat zum Beispiel die Fahrradwerkstatt „Mit Rad und Tat“, die Flüchtlinge unterstützt, in seiner Werkstatt ihren Sitz. „Sie sind ein hervorragendes Vorbild, wie man sich in Ludwigshafen integrieren und anderen, die zu uns kommen, helfen kann“, sagte die OB. Es gelinge König Bansah, Menschen mitzureißen, sich für andere zu engagieren – in Ludwigshafen wie in Ghana. So ein großes gesellschaftspolitisches Engagement sei nicht selbstverständlich. „Man soll nicht nur nehmen, man soll auch geben“, sagte Bansah und berichtete, dass er über die Jahre 14 deutsche Jugendliche ausgebildet habe. Seinem Motto folgend, überreichte er der Oberbürgermeisterin dann noch eine lange Goldkette mit aufwendigem herzförmigen Anhänger. Der Wappenteller der Stadt ist eine besondere Auszeichnung. Er wird für außergewöhnliches und langjähriges ehrenamtliches Engagement „ungefähr einmal in zwei Jahren“ verliehen, wie Protokollchef Marcel Jurkat bei der Zeremonie erklärte.

Jutta Steinruck erhält das goldene Geschenk.
Jutta Steinruck erhält das goldene Geschenk.
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