Ludwigshafen Vereinsschädigendes Verhalten

Nicht nur Jan Gutermann (rechts), auch Kelly Botha und Kevin Takpara ließen am Samstag Einsatz und Willen vermissen.
Nicht nur Jan Gutermann (rechts), auch Kelly Botha und Kevin Takpara ließen am Samstag Einsatz und Willen vermissen.

«FUSSGÖNHEIM.» Fußball-Verbandsligist ASV Fußgönheim hat gegen den TuS Marienborn 0:10 (0:4) verloren. Es war ein Desaster, ein Auftritt, der von demonstrativer Lustlosigkeit gezeichnet war. So kann man sich nicht präsentieren, das war vereinsschädigendes Verhalten.

Es war die schwärzeste Stunde in 13 Jahren Verbandsliga. 382 Partien hat der ASV in dieser Liga bestritten, aber nie zuvor eine so hohe Niederlage einstecken müssen. Sicher, ein Großteil der 13 eingesetzten Spieler kam aus der zweiten Reihe, junge Akteure, die bislang überwiegend in der Reserve gespielt haben, die in der B-Klasse kickt. Ihnen kann man keinen Vorwurf machen, sie haben kein Verbandsliga-Format. Kritik müssen sich die anderen gefallen lassen. Das war Leistungsverweigerung. Während sich Steffen Euler und Meridon Haxhija wenigstens eine Stunde lang bemühten und für die einzige Fußgönheimer Chance in 90 Minuten gesorgt hatten (54.), bevor sie abtauchten, waren die Leistungen von Kelly Botha, Kevin Takpara und Jan Gutermann ungenügend. Marienborner Spieler wurden zum Torschießen regelrecht eingeladen. Nur Gutermann kann für sich in Anspruch nehmen, dass er in der Innenverteidigung eine neue Position ausfüllen musste. „Diese Vorstellung war eine absolute Frechheit. Wir haben am Donnerstag mit der Auszahlung der rückständigen Gelder begonnen. Weitere Zahlungen werden folgen. Jeder sieht, dass sich etwas bewegt. Und dann so etwas“, kritisierte Vorsitzender Jürgen Keil. Beispielhaft war das Tor zum 0:3, als sich nach einem zu kurz abgewehrten Eckball drei Gästespieler aussuchen konnten, wer den Ball über die Linie kickt. In der vergangen Woche wurde der ASV gegen den FK Pirmasens II (1:4) für seine Einstellung gelobt. Der viel zitierte Charakter war am Samstag nicht zu erkennen. Das extrem lustlose auftretende Team präsentierte sich als Torso. „Wir haben uns nicht gewehrt, weil die Kraft gefehlt hat. Wer keine Fitness hat, kann auch keine Leistung bringen“, erklärt Trainer Goran Barisic. Die Mannschaft habe früh resigniert. Der Coach schiebt Erschreckendes hinterher: „In der Halbzeit haben drei Mann signalisiert, dass sie raus wollen.“ Ein Armutszeugnis. Und wenn Takpara Schiedsrichter Knarr beim Stand von 0:8 nach dessen Aussage bei einer Einwurfentscheidung in Höhe der Mittellinie sinngemäß vorgeworfen haben soll, er pfeife schlecht, ist das ein Hohn. Schlecht waren nur die Fußgönheimer.

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