Ludwigshafen Verantwortung als Solostimme

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Als Schülerin spielte sie selbst in einer Bigband, jetzt schaut Andrea Krahn, dass sich die Bigband-Mitglieder im Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasium wohlfühlen. Den Schülern gefällt die Abwechslung im Repertoire – und das gute Verhältnis untereinander.

Edigheim. „Die Bigband-Musik ist nie langweilig und immer belebt. Soloparts fordern das eigene Können und geben Selbstvertrauen“, sagt Trompeter Moritz Ebisch aus Edigheim. Der 17-Jährige spielt seit sechs Jahren in der Schüler-Bigband des Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasiums in Edigheim. Bereits als Kind faszinierte ihn die Trompete, da sie „oft die Führung in Bigbands hat“, sagt Ebisch. Wie seine zwölf Mitschüler aus den Klassen sieben bis zwölf und eine ehemalige Schülerin habe er sich ganz bewusst für die Bigband-Musik entschieden. Großen Spaß machen ihm beispielsweise die Stücke von Glenn Miller. Und auch E-Bassist Florian Völker (17) aus Edigheim liebt neben den modernen Stücken die anspruchsvollen, aber meist schwierigen Jazzklassiker. Katharina Freisberg (13) aus Oppau, die seit einem Jahr in der Bigband Posaune spielt, mag sowohl die traditionellen Titel, die ihrer Meinung nach „flott und lustig sind“, als auch die modernen Popsongs wie „Viva la vida“ der Rockband Coldplay oder „Pokerface“ von Popsängerin Lady Gaga. Das musikalische Repertoire der Schüler-Bigband ist vielseitig. Gespielt wird alles, was zum Jazz gehört, darunter Swing, Blues, Bossa Nova und Latin. Aber auch Pop und Rock spielen die Schüler. „Die Bigband besteht im Moment aus einem gut eingespielten Stamm von Schülern, die schon etwa sechs bis sieben Jahre zusammen spielen“, sagt Musiklehrerin Andrea Krahn, die 2007 die Bigband gründete, und diese bis heute erfolgreich leitet. Sie seien inzwischen mit dem Jazz vertraut und so selbstbewusst auf ihrem Instrument, dass sie Soli übernehmen könnten. „Auch auf einem recht hohen Niveau“, sagt Krahn. Die Schüler mögen ihre engagierte und sympathische Bigband-Leiterin und sprechen von einem „sehr entspannten und respektvollen Verhältnis“. „Wir verstehen uns alle sehr gut. Frau Krahn ist locker und es macht sehr viel Spaß mit ihr. Sie macht uns auch klar, was sie von uns erwartet. Das ist gut“, sagt Mazlum Dogan (16) aus Edigheim. Krahn, die an der Folkwang Musikhochschule in Essen Saxofon studierte, war als Schülerin selbst in einer Schul-Bigband. „Mich hat diese Musik mit ihren fetzigen Rhythmen schon immer begeistert“, sagt Krahn. Saxofon sei eines der Bigband-Instrumente schlechthin. Mit dem Bigband-Sound seien vielfältige Stilrichtungen möglich. „Außerdem ist jede Stimme einfach besetzt und trägt somit Verantwortung. Umso mehr, wenn Soli eingebaut werden“, sagt Musiklehrerin Andrea Krahn. Zur Vorbereitung auf die Konzerte fährt die Bigband jedes Jahr gemeinsam mit dem Schulchor und dem Orchester drei Tage lang in eine Jugendherberge. Dort können auch Stücke geprobt werden, die gemeinsam gespielt werden. „Es macht immer sehr viel Spaß, sich ausschließlich auf die Musik zu konzentrieren. Und in dieser intensiven Probenphase kommen wir immer ein ganzes Stück weiter mit unseren Konzertstücken“, sagt Krahn. Neben dem Spaß am Musikmachen loben die Schüler vor allem das gute Verhältnis untereinander. Man helfe sich, auch deshalb fühlten sich alle wohl. Krahn plant für die Zukunft weitere Konzerte und das Mitwirken bei Schulveranstaltungen. Auch die Teilnahme an einem Wettbewerb kann sie sich vorstellen. Vom Niveau her sei die Bigband schon jetzt dafür bereit, allerdings fehle derzeit noch ein eigener Schlagzeuger. Die Serie Schulaula, Kneipe, unter freiem Himmel oder zu Hause: An verschiedenen Orten machen Musikgruppen und Bands, Hobbymusiker und Solokünstler aus Ludwigshafen Musik. Mit ganz unterschiedlichen Stilen. In der Serie „So klingt Lu“ stellen wir einige davon in loser Reihenfolge vor.

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