Ludwigshafen Traum geht in Erfüllung

«Dannstadt-Schauernheim.» Die FG Dannstadt hat ihre vermeintlich gute Ausgangsposition nicht nutzen können. Nach dem 2:2 im Hinspiel unterlag die FGD gestern Abend im zweiten Aufstiegsspiel zur Fußball-A-Klasse Rhein-Mittelhaardt dem Nachbarn Palatia Böhl 0:1 (0:1).

Vermutlich hat der Chef von Böhls Spielertrainer Kaan Alkaya gestern Abend noch einen Anruf erhalten. Jedenfalls überlegte Alkaya mit Blick auf eine lange und vermutlich feucht-fröhliche Aufstiegsfeier, einen Tag Urlaub einzureichen. „Wir haben uns einen Traum erfüllt. Alle haben super gekämpft und den Sieg, den wir im ersten Spiel verschenkt haben, nachgeholt“, sagte der spielstarke Alkaya und strahlte über das ganze Gesicht. Als er die Mannschaft, die flugs blaue T-Shirts mit dem Aufsteiger-Schriftzug übergestreift hatte, zusammenrief und jedem für seinen Einsatz dankte, hatte Alkaya die erste Sektdusche schon hinter sich. „Ich bin stolz auf das Team, den Erfolg und den Verein, bei dem sehr gute Arbeit geleistet wird“, erklärte der 34-Jährige. Die Palatia streifte die Nervosität zuerst ab. Böhl agierte strukturierter, hatte die bessere Spielanlage und war gefährlicher. Wobst, der nach Fröhlich-Flanke nicht genug Druck hinter den Kopfball bekam (9.), und zweimal Cronauer (12., 16.) hatten die ersten Möglichkeiten. Alkaya, der bei der Palatia für alle Standards zuständig ist, war Dreh- und Angelpunkt seines Teams. Das Führungstor der Gäste lag in der Luft und fiel nach abgewehrtem Alkaya-Freistoß. Schukri war mit sattem Schuss ins lange Eck erfolgreich (24.). „Nemm en uff de Rahme“ hatte ein Böhler Anhänger gerufen, als die Kugel auf Schukri zurollte. Und als ob er es gehört hätte, tat Schukri wie ihm empfohlen. Die FGD fand nicht ins Spiel, war harmlos, hausbacken und blieb vor der Pause ohne Torchance. Das änderte sich im zweiten Durchgang. „Nach einer verschlafenen ersten Hälfte, in der wir Böhl zu viele Freiheiten gewährt haben und bestraft worden sind, ist es besser gelaufen“, erläuterte FGD-Trainer Fritz Pfundstein. Die Gastgeber steigerten sich, hatten nun deutlich mehr Spielanteile und kamen zu Möglichkeiten. Nach einem abgewehrten Schuss von Tobias Rapp hatte Ciurea, der nach der Pause mehr Unterstützung bekam, die erste gute Gelegenheit (49.). Der auffällige Apfelbacher, über den vieles lief, blies zum Angriff. Bei zwei Freistößen von Tobias Rapp mussten die Böhler die Luft anhalten (60., 66.). „Wir haben uns bewusst zurückgezogen und auf Konter gelauert, diese aber oft nicht gut zu Ende gespielt“, räumte Alkaya ein. In den letzten zehn Minuten gab die Palatia das Heft aus der Hand und geriet enorm unter Druck. Einen Schuss von Daumann wehrte Böhls Torwart Grimm mit einem tollen Reflex ab (85.). Und dann schienen die Platzherren doch noch belohnt zu werden. Einen Apfelbacher-Eckball köpfte Malz ins Tor (88.). Der Jubel verstummte jedoch schnell, denn Schiedsrichter Weis hatte ein Foul gesehen. „Ein klares Tor“, ärgerte sich Pfundstein. Der Wunsch des scheidenden Trainers, sich mit dem Aufstieg zu verabschieden, blieb unerfüllt. Böhl überstand auch die restlichen Minuten, dann fiel der Startschuss für die Feier der Blau-Weißen. So spielten sie FG Dannstadt: Biebinger - Fuldner, Daumann, Malz, Mayer (71. Kunz) - Scheibe, Horsch - Jotter (68. Dylka), Apfelbacher, Tobias Rapp - Ciurea (83. Zengin) Palatia Böhl: Grimm - Fröhlich, Schorr, Holzapfel, Czwojdrak - Herrmann (74. Chehade), Cronauer, Degirmenci (82. Hanna), Schukri (46. Stefan) - Alkaya, Wobst Tor: 0:1 Schukri (24.) - Gelbe Karten: Rapp, Mayer, Scheibe, Kunz, Zengin - Cronauer, Schukri, Holzapfel, Degirmenci, Alkaya - Beste Spieler: Apfelbacher, Horsch, Tobias Rapp - Alkaya, Schorr, Cronauer, Czwojdrak - Zuschauer: 600 - Schiedsrichter: Weis (Busenberg).