Ludwigshafen Teamgeist schlägt individuelle Klasse

Alles fürs Team: Toller Einsatz des Oppauer Spielführers Leon Weilacher.
Alles fürs Team: Toller Einsatz des Oppauer Spielführers Leon Weilacher.

«LUDWIGSHAFEN.» Die U18-Faustballer des TB Oppau sind am vergangenen Wochenende souverän westdeutscher Meister geworden. Der Triumph auf der heimischen Jahnanlage machte zwei Sachen deutlich: Im Sport kann mannschaftliche Geschlossenheit individuelle Klasse schlagen und im Faustballsport speziell wird der familiäre Umgang besonders gepflegt.

Die Favoritenrollen waren vor den Titelkämpfen klar abgesteckt. Zumindest, wenn man die Worte von TBO-Trainer Matthias Bog als Maßstab nimmt: „Der TV Waibstadt und der TV Wünschmichelbach haben die besseren Chancen. Waibstadt hat drei Zweitliga-Stammspieler und Wünschmichelbach sogar einen Erstligaspieler im Kader“, sagte Bog zum überschaubaren Teilnehmerfeld von gerade einmal drei Mannschaften. Der TV Rendel (Hessen), der TV Dörnberg (Mittelrhein) und der TV Homburg (Saar) sagten wegen Spielermangels aufgrund der momentanen Sommerferien bereits im Vorfeld ab. Das Niveau litt jedoch nicht darunter. Mit den beiden badischen Vereinen und dem gastgebenden TBO schlugen ohnehin die drei besten U18-Mannschaften aus Westdeutschland auf. In einem Spielmodus von Hin- und Rückspiel, bei denen jeweils um zwei Gewinnsätze gespielt wurden, zeigten die Oppauer um Tobias Hill, Niklas Jugel, Konstantin Waldek, Jan Weilacher, Tom Gubener und Leon Weilacher eine ganz besondere Stärke: mannschaftliche Geschlossenheit. „Möglich ist das nur durch gegenseitiges Vertrauen und, wie im Faustballsport üblich, einem familiären Miteinander“, betonte Bog. Er wurde – und das unterstreicht den familiären Anstrich – von Zweitliga-Spieler Alexander Jakoby unterstützt, da Bogs langjähriger Wegbegleiter, Thomas Blümbott, krankheitsbedingt fehlte. „Wir haben um jeden Ball gekämpft. Man hat gesehen, dass wir eine Einheit auf dem Platz sind und als Team auftreten“, sagte TBO-Aufbauspieler Niklas Jugel, der eine Familientradition fortsetzte: Sein älterer Bruder Christof gewann auf den Tag genau vor fünf Jahren ebenfalls die westdeutschen Meisterschaften und mimt heute den Abwehrchef im Oppauer Zweitligakader. In der Zweiten Liga kam Niklas in dieser Saison auch schon des Öfteren zum Einsatz, was ihm laut eigener Aussage mehr Sicherheit und Selbstvertrauen verleiht. Als unangefochtener Anführer der Oppauer sieht er sich deswegen aber nicht. Dafür ist ihm „die Mannschaft als Ganzes“ zu wichtig. Genau dieser Teamgedanke ist es, der die U18-Junioren zum ungeschlagenen westdeutschen Meister werden ließ. Rückschläge wurden, wie bei den beiden 2:1 (8:11, 11:5, 11:6 und 9:11, 12:10, 11:7)-Erfolgen über Wünschmichelbach zu sehen war, im wahrsten Sinne des Wortes spielerisch weggesteckt. Mit den beiden Siegen über Waibstadt (11:7, 5:11, 11:9 und 11:5, 11:9) setzten sich die Oppauer schließlich die Krone auf und qualifizierten sich für die am 8. und 9. September stattfindenden deutschen Meisterschaften in Großenaspe (Schleswig-Holstein). Eine Leistung, die Bog seinem Team „in diesem Maße“ nicht zugetraut hatte und ihn dazu veranlasste, einen imaginären Hut vor seinem „immer zuverlässigen Team“ zu ziehen. Einwurf

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