Ludwigshafen Stadt wirbt mit Lautsprecherdurchsagen für Impfaktion
Die Stadt will neuen Schwung in die Corona-Impfkampagne bringen. Nach bisherigen Schätzungen der Verwaltung hat sich etwa die Hälfte der Einwohner vollständig impfen lassen.
Um weitere Bürger zu erreichen, macht die Feuerwehr am Samstag, 31. Juli, und am Sonntag, 1. August, zwischen 10 und 17 Uhr im Stadtgebiet Lautsprecherdurchsagen. Angefahren werden speziell Plätze, an denen sich viele Menschen aufhalten. Mit kurzen Durchsagen in verschiedenen Sprachen soll die Aufmerksamkeit der Bürger auf die Impfaktion gelenkt werden.
Zudem wurden bereits Handzettel an städtische Einrichtungen wie Kitas und Bürgerbüros verteilt. Die Flyer liegen auch in größeren Läden und Lokalen, in der Rhein-Galerie, im Kino, in Supermärkten und in Parkhäusern aus. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) bat zudem Vertreter aus Sportvereinen, Religionsgemeinschaften, Migrationsorganisationen, der Industrie- und Handelskammer sowie Stadträte und Ortsbeiräte, ihre Kontakte zu nutzen, um auf die Aktion aufmerksam zu machen. Sogenannte Brückenbauer werben insbesondere in der Nördlichen und Südlichen Innenstadt, wo viele Migranten leben.
Angebot bis 13. August
Auch im Internet bewirbt die Stadt die Sonder-Impfaktion. Auf den Social-Media-Kanälen der Stadtverwaltung und der Marketinggesellschaft Lukom können sich Interessierte darüber informieren.
Das Impfangebot im Landesimpfzentrum in der Walzmühle (Yorckstraße in Süd) richtet sich an Erwachsene ab 18 Jahren, die ihren Wohn- oder Arbeitsplatz in Ludwigshafen haben. Sie können sich dort bis 13. August jeweils von 9.30 bis 17 Uhr ohne Voranmeldung gegen das Coronavirus impfen lassen (außer am Freitag, 6. August). Bei dieser Sonder-Impfaktion sind ausschließlich Erstimpfungen vorgesehen. Das Angebot gilt, solange der Vorrat an Impfstoff reicht. Verwendet werden die Präparate der Hersteller Biontech und Moderna. Am Mittwoch, 4. August, öffnet das Impfzentrum zudem bis 22 Uhr.
Personalausweis mitbringen
Um das Angebot wahrnehmen zu können, sind von den Impfwilligen der Personalausweis oder Pass und – wenn vorhanden – der Impfausweis mitzubringen. Die Impfdosen für die Aktion stehen aufgrund von abgesagten und nicht wahrgenommenen Terminen zur Verfügung. Bei den bisherigen Sonder-Impfaktionen in der zweiten Juliwoche sowie am 20./21. Juli wurden rund 700 Personen zusätzlich geimpft.
Aktionen in besonders von Corona betroffenen Stadtteilen haben im Juni stattgefunden. Die Stadt hatte vom Land insgesamt 2500 Impfdosen erhalten, um in sozialen Brennpunkten ein zusätzliches Impfangebot zu machen. Knapp 1800 Impfungen waren im Hemshof erfolgt, der Rest sollte in Oggersheim-West verimpft werden. Doch von den 700 Dosen wurden nur 230 gespritzt, der Rest dann an Hausärzte verteilt.
Auch Impfbus im Einsatz
Aufgrund der ernüchternden Bilanz wurde auf weitere Aktionen in den Stadtteilen verzichtet. Nun sollen mit den Lautsprecherdurchsagen Menschen erreicht werden, die sich bisher nicht impfen lassen wollten oder konnten. „Konsequentes Impfen ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg aus der Pandemie. Menschen, die geimpft sind, schützen sich und andere“, begründet OB Steinruck die Aktion. Gerade mit Blick auf die Jüngsten in der Gesellschaft, die Schwachen und Kranken, müsse alles unternommen werden, um diese Menschen zu schützen. „Damit möglichst viele Menschen mitbekommen, welche besonderen Angebote es gibt, haben wir uns für diesen auf den ersten Blick etwas ungewöhnlichen Schritt entschieden. Wir wollen die Menschen ansprechen, laut und vielstimmig sein, einfach unüberhörbar für die gute Sache im Interesse der Allgemeinheit werben“, so die OB.
Die Feuerwehr wird mit zwei Fahrzeugen und vier Mann am Wochenende im Einsatz sein. Die Durchsagen wurden aufgezeichnet und laufen vom Band, wie der stellvertretende Feuerwehrchef Jan Deubel sagt. Das Land hat zusätzlich noch einen Impfbus im Einsatz, der auf Supermarkt-Parkplätzen in der Stadt und im Rhein-Pfalz-Kreis eine Impfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson oder Biontech anbietet. Am Montag steht der Bus mit dem Impfteam vorm Edeka im Hedwig-Laudien-Ring in Oggersheim, am Freitag vor dem Wasgau- und Penny-Markt in Böhl-Iggelheim.
Zur Sache: Die aktuelle Lage
Die Corona-Impfquote in Ludwigshafen für vollständige geimpfte Stadtbewohner ab 18 liegt bei 50,9 Prozent (Stand 19. Juli), wie ein Rathaussprecher mitteilte. Für das Impfzentrum bezifferte er die Anzahl der Erstimpfungen auf 42.153, die Anzahl der Zweitimpfungen auf 34.153 (Stand 22. Juli). Zu diesen Zahlen müssen die Impfungen in Einrichtungen, bei Sonderaktionen und Hausärzten hinzugezählt werden. Im Impfzentrum der BASF haben bis 23. Juli rund 21.800 Mitarbeiter eine Erstimpfung erhalten. Rund 15.800 Mitarbeiter haben laut BASF die zweite Spritze bekommen. Die Corona-Inzidenz in Ludwigshafen lag am Donnerstag bei 22,6 (Vortag: 23,2) und im Rhein-Pfalz-Kreis bei 5,8 (6,5). Sie gibt die Anzahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen bezogen auf 100.000 Einwohner an.