Ludwigshafen Selbsthilfeverein Morbus Bechterew: Seit 40 Jahren für Betroffene da

Mobilisierung ist zentraler Bestandteil der Therapie bei Morbus Bechterew.
Mobilisierung ist zentraler Bestandteil der Therapie bei Morbus Bechterew.

Seit genau 40 Jahren ist der Selbsthilfeverein Morbus Bechterew in Ludwigshafen Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige. Der Verein um den Vorsitzenden Ernst Kuppinger ist in Bewegung. Genau das Richtige bei der Erkrankung.

Morbus Bechterew ist eine rheumatische Autoimmunerkrankung, bei der mit der Zeit oft die Wirbelsäule versteift, weswegen Bewegung unabdinglich zur Therapie gehört. Diese wird, genau auf die Erkrankung zugeschnitten, von der Selbsthilfegruppe organisiert und durch Physiotherapeuten angeleitet. Neben der Bewegungstherapie ermöglicht der Verein auch den Kontakt zwischenden Mitgliedern, um sich über die Krankheit und die Folgen für den Alltag auszutauschen.

Treffpunkt Oggersheim

Gegründet wurde die Ludwigshafener Selbsthilfegruppe im Jahr 1982 von Manfred Meliset, unterstützt vom damaligen ärztlichen Leiter Professor Ahrens. Schwierig vor allem, weil man ohne das Medium Internet zunächst einmal die Betroffenen im Raum Ludwigshafen aufspüren und zur Teilnahme motivieren musste. Zeitungsartikel und Werbung in Arztpraxen ließen die anfänglich kleine Schar zu einer beachtlichen Gruppe anwachsen. Seither trifft man sich regelmäßig in Oggersheim zum Sport und zu Stammtischen. Nach vielen Jahren des Sports mit Wasser- und Trockengymnastik in den Räumen der BG Unfallklinik trifft sich die Gruppe seit der Corona-Pandemie mittlerweile im Kinderzentrum in Oggersheim.

Feier im Schlossgarten

Zum Jubiläumsfest begrüßte der Gruppensprecher Ernst Kuppinger Mitglieder und Gäste zur Feier im Schlossgarten des Hallbergschen Schlosses in Fußgönheim. Dabei betonte er die Bedeutung der Gruppe, denn nach der Diagnose „Morbus Bechterew“ stehen die davon Betroffenen nicht selten erst einmal ganz alleine da. Die Ärzte können zwar die medizinische Grundversorgung in Form von Medikamenten und Physiotherapie liefern, einen Masterplan für die Lebensgestaltung unter den neuen Rahmenbedingungen gibt es allerdings nicht. „Diesen nicht minder wichtigen Part füllen vielerorts die Selbsthilfegruppen aus“, so Kuppinger.

Dabei ist die aktive Teilnahme der Betroffenen wichtig. Nur bei regelmäßiger und kontinuierlicher Eigeninitiative durch Sport könne die Bewegungsfähigkeit möglichst lange erhalten werden. Darüber hinaus liefert der Austausch mit anderen Betroffenen immer wieder Anstöße für die Bewältigung des eigenen Alltags. Die Ludwigshafener Gruppe konnte sich durch kompetente Physiotherapeuten, engagierte Mitglieder und nicht zuletzt angenehmen und stimmungsvollen Umgang miteinander nun schon 40 Jahre halten und hofft auch auf weiteres gutes Bestehen. Neue Mitglieder sind stets willkommen.

Kontakt

Im Internet unter www.dvmb-rlp.de, per Telefon unter 0171 06003944 (Gruppensprecher) oder E-Mail: ludwigshafen@dvmb-rlp.de.

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