Ludwigshafen Seitenwechsel:

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Fußballspieler und Zuschauer haben ein gutes Gespür dafür, ob ein Schiedsrichter eine Partie im Griff hat oder nicht. Wenn der Unparteiische mit Leistung, Auftreten und Persönlichkeit überzeugt, dann wird er auch akzeptiert. Ein Beispiel für eine hervorragende Schiedsrichterleistung gab es am Sonntag beim Bezirksliga-Spitzenspiel zwischen dem ASV Maxdorf und dem FSV Schifferstadt. Michael Janzer aus Gau-Bickelheim, der sich im Kreis Alzey/Worms auch um die Ausbildung junger Referees kümmert, strahlte Sicherheit, Ruhe und Souveränität aus. Dabei konnte er es sich sogar leisten, ein bisschen Regelkunde zu betreiben. Bei einem Pass in Richtung des Maxdorfer Torjägers Christian Jesberger reklamierten Schifferstadter Zuschauer lautstark eine Abseitsstellung. Da der Ball aber gar nicht zu Jesberger kam, ließ Janzer weiterlaufen und erklärte den Fans: „Abseits ist es erst, wenn er eingreift.“ Die Reaktion: Schweigen, was in diesem Fall als Zustimmung gewertet werden darf. Als in der Schlussphase ein Maxdorfer und ein Schifferstadter Akteur aneinandergerieten, zitierte Janzer die beiden zu sich und wies sie mit deutlichen Worten zurecht. Am Ende der Ausführungen gab es ein unmissverständliches „Abmarsch“, und die beiden trollten sich. Dafür gab es Beifall von den Zuschauern. Das kommt selten vor, weshalb Janzer nicht so viel verkehrt gemacht haben kann. (thl) Sie kennen sicher dieses Gefühl. Man will mit dem Bus fahren, ist aber spät dran und beginnt zu laufen. Etwas außer Atem sieht man den Bus an der Haltestelle stehen. Man beschleunigt, wähnt sich schon am Ziel, hat nur noch ein paar Meter bis es geschafft ist, doch plötzlich schließen die Türen und der Bus fährt ab. Ärgerlich. So ähnlich müssen sich Spieler, Trainer und Verantwortliche des Fußball-Verbandsligisten Ludwigshafener SC am Samstag nach der Partie in Idar-Oberstein gefühlt haben. 1:4 liegen die Hochfelder schon zurück, kämpfen sich binnen weniger Minuten heran und gleichen zum 4:4 aus. Eine Energieleistung. Nur noch wenige Sekunden, bis es geschafft und der wichtige Auswärtspunkt in trockenen Tüchern ist. Doch plötzlich fällt noch ein Tor für den Gegner. Der Ball liegt im Netz und das Spiel ist beendet. Die 4:5-Niederlage ist perfekt. Wie bitter das ist, belegt die Aussage von Ludwigshafens Mittelstürmer Jens Rehhäußer: „Dann lieber 1:4 verlieren als so.“ (thl)

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