Ludwigshafen „Pädagoge mit großem Herzen“

„Es scheint ja ganz ordentlich gewesen zu sein.“ Das hat gestern Rolf Sippel in seiner eher leisen Art zu den lobenden Reden bemerkt, die zu Ehren des 64-Jährigen an der Ernst-Reuter-Realschule plus (ERS) gehalten wurden. 40 Jahre hat Sippel dort pädagogisch gewirkt, seit 2004 als Leiter der ehemaligen Hauptschule. Nun beginnt sein Ruhestand, und die bisherige Konrektorin Angelika Funk tritt in seine beachtlichen Fußstapfen.

Das kleine Festprogramm zu Sippels Verabschiedung ist mit dem Titel „Vierzigfünfzigstel“ überschrieben. Denn seit 1974 hat Rolf Sippel an der Schule in der Ernst-Reuter-Siedlung unterrichtet, die in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum gefeiert hat. Für viele ehemalige und heutige Schüler, Lehrer und Mitarbeiter ist die ERS nach vier Jahrzehnten eng mit dem Namen Rolf Sippel verknüpft und kaum ohne ihn vorstellbar. Einen Schulleiter mit großer Gelassenheit, Souveränität und stets positivem Denken nannte Bernhard Roschinski von der Schulaufsicht ADD in Neustadt Rolf Sippel. „Vor allem ist er aber ein Pädagoge mit großem Herzen“, betonte Roschinski. Die Ludwigshafener Schuldezernentin Cornelia Reifenberg lobte, dass Sippel mit dem Aufbau des Ganztagsangebots an der ERS Pionierarbeit geleistet habe. Die Anmeldezahlen der einzigen Realschule plus mit Ganztagsangebot in der Stadt seien stabil, wie Reifenberg berichtete. Knapp 60 Prozent der Schüler machten inzwischen davon Gebrauch. Für Oliver Hornickel war Rolf Sippel in den Konferenzen der Schulleiter der Ludwigshafener Realschulen plus immer ein ruhender Pol, der ausgleichend gewirkt habe. Der Rektor der Karolina-Burger-Realschule plus und Sprecher der Schulleiter nannte Sippel ein Vorbild als Rektor, Lehrer und Mensch. Hornickel sprach von der „Sippelschen Schule“, durch die er selbst als Lehrer an der ERS gegangen sei und die ihn bis heute bei seinen Entscheidungen als Schulleiter präge. Die positive Ausstrahlung der ERS unter Sippels Leitung auf die gesamte Ernst-Reuter-Siedlung hob Ortsvorsteher Klaus Schneider (CDU) hervor. die dortigen Veranstaltungen seien immer eine Bereicherung für das ganze Viertel gewesen. Ähnlich äußerte sich auch Benno Biedermann als Vertreter des Immobilienunternehmens GAG, das seit 15 Jahren ein Quartiersmanagement in der Siedlung betreibt. Hier sei ein gutes Netzwerk entstanden. „Das Feld ist aufs Beste bestellt“, sagte Biedermann. Musikalisch gestaltet wurde die Abschiedsfeier von der Lehrerband der Realschule plus. (evo)

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