Ludwigshafen Ohne Konstanz gegen Konstanz

HOCHDORF-ASSENHEIM. Am Ende saß Stefan Job alleine auf dem Spielfeld. Nach dem Abpfiff war der Kreisläufer des Handball-Drittligisten TV Hochdorf enttäuscht. Die 23:24 (15:13)-Niederlage gegen Konstanz wurmte. 71 Sekunden vor dem Ende hatte er mit seinem Treffer zum 22:24 Hoffnung auf einen Punktgewinn aufkommen lassen. Tim Beutler verkürzte, doch die letzten 16 Sekunden reichten nicht mehr zum Ausgleich. Damit verlor Hochdorf nach 399 Tagen wieder zu Hause. Damals gingen die Pfälzer gegen den späteren Meister Coburg als Verlierer vom Platz. Konstanz erwies sich am Samstag als kampfstarke Einheit und ließ sich selbst von einem Rückstand nur wenig beeindrucken. Die Mannschaft von Trainer Daniel Eblen geriet erst in den letzten vier Minuten der ersten Hälfte ins Hintertreffen. Konstanz profitierte von den individuellen Fehlern der Gastgeber. TVH-Trainer Benjamin Matschke nahm beim 10:12 (24.) zum richtigen Zeitpunkt die Auszeit. Seine Anweisungen zeigten nämlich Erfolg. Die Grün-Weißen glichen zum 12:12 aus, und dann warfen Jonas Kupijai, Maximilian Labroue und Tim Beutler eine vermeintlich beruhigende 15:13-Halbzeitführung heraus. Wesentlichen Anteil hatte in dieser Phase Torwart Tim Doppler. Mit drei Paraden motivierte er seine Mitspieler. Der Motivationsschub verpuffte aber schnell. Zwar traf Tim Beutler nach dem Seitenwechsel nochmals zum 16:13, dann folgte das totale Blackout der Mannschaft. Individuelle Fehler, aber auch eine miserable Wurfausbeute nutzte Konstanz zu sechs Toren in Folge. Hochdorf wirkte geschockt. Im Angriff agierte das Team konzeptlos. Es gab gegen die bissige HSG-Abwehr kaum ein Durchkommen, dazu parierte HSG-Torwart Maximilian Folchert einige freie Würfe der Gastgeber. „Wir tun uns momentan im Spiel nach vorne zu schwer. Die Außen kommen kaum zum Zug, dazu machen wir einfach zu viele technische Fehler“, haderte Matschke mit der Leistung seiner Schützlinge. Seine personellen Möglichkeiten waren allerdings wieder begrenzt. Bühler, Claus, Klee und Schneider wurden schmerzlich vermisst. „Wir gehen ohnehin schon auf dem Zahnfleisch.“ Die Statistik sagte alles aus: Acht Tore in der zweiten Hälfte, nur sieben gehaltene Würfe, dazu noch jeweils fast ein Dutzend technische Fehler und verworfene Bälle – Trainer Matschke steht viel Arbeit bevor. Da kommt die zweiwöchige Ligapause zum richtigen Zeitpunkt.

x