Handball Oberliga: VTV Mundenheim dem Titel einen Schritt näher
Insgesamt war es eine eindrucksvolle Demonstration des Tabellenführers, die selbst VTV-Trainer Steffen Schneider ein wenig überraschte: „Wir konnten in dieser Woche kaum trainieren.“ Wichtig für den Positionsangriff, der in den vergangenen Partien ein wenig die Schwachstelle bei den Mundenheimern war. „Und dann kommt so etwas dabei heraus“, stellt der Trainer mit einem fast ungläubigen Kopfschütteln fest. „Unser Umschaltspiel war gut, aber unser Positionsangriff war heute sehr gut“, lautet die Bilanz nach 60 Minuten, in denen sich Mundenheim vor 350 Zuschauern eindrucksvoll für die knappe Hinrunden-Niederlage revanchierte.
Tempo, Spielwitz und wieder eine starke Abwehr – das waren die Pluspunkte im ersten Durchgang. Nur der Rückraum der Gäste machte den Mundenheimern zu schaffen. Stefan Corazolla , mit zehn Treffern bester Schütze des Abends, Eike Rigterink, Sören Dübal und auch Maximilian Grethen machten es der besten Defensive der Liga nicht leicht. Aber auch das ein Teil des Plans: „Wir haben Würfe aus neun, zehn Metern zugelassen und darauf vertraut, dass wir daraus mehr Bälle gewinnen“, verriet Schneider die Ausrichtung. Tatsächlich stellten sich Janik Kunz und, ab der 40. Minute, Nico Klein, immer besser auf die Rückraumwürfe ein, setzten sich die VTV bis zur Pause langsam ab, wobei auch die 23:19-Führung (35.) noch kein Ruhekissen war. Beim 24:24 (42.) lag Budenheim wieder gleichauf. Beunruhigt war Schneider aber nicht: „Wenn der Gegner herankam, dann nur, weil wir freie Bälle verworfen haben.“ Das sollte in den letzten 20 Minuten nicht mehr vorkommen. Beim 32:24 (51.) war die Partie entschieden.
Starkes Kollektiv
Budenheim konnte nicht mehr zulegen, die VTV bestachen in allen Mannschaftsteilen als Kollektiv. So sehr, dass Steffen Schneider keinen Spieler seiner Mannschaft hervorheben konnte. Jeder Einzelne habe die zugedachte Rolle erfüllt, egal ob von Anfang an auf der Platte, wie Spielmacher Timo Naas, oder Ergänzung und Entlastung. Beste Beispiele dafür waren Moritz Brestrich, der nach der Verletzung von Aaron Schleidweiler die Position am Kreis und im Deckungsverbund ohne erkennbaren Qualitätsverlust übernahm, oder auch Linksaußen Luca Seitz, der sich direkt von der Bank mit den Toren zum 29, 30 und 31:24 einführte. Das galt an diesem Abend für den gesamten VTV-Kader, während hinter Corazolla, Rigterink und Grethen bei den Gästen doch eine gewaltige Lücke klaffte.
Von einer Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft will Steffen Schneider trotzdem nicht sprechen. „Darüber machen wir uns keine Gedanken. Wir schauen auch nicht auf die anderen Ergebnisse, sondern konzentrieren uns auf uns selbst.“