Ludwigshafen Mit Luxusproblem zum Ziel

NEUHOFEN. „Wir freuen uns in allererster Linie immer noch, dass wir den Aufstieg gepackt haben“, betont Neuhofens Nummer eins, Timo Kettner. Am Sonntag, 10 Uhr, wird es erstmals ernst: Die Pfälzer sind zu Gast beim TV Dieburg/Groß-Zimmern. Und: Sie sind in der Region die Nummer eins im Badminton. Denn kein anderes Team spielt in der Regionalliga. Die Regionalliga bringt einiges Neues mit sich – vor allem auch höhere Kosten. Die Fahrten zu den Spieltagen werden deutlich länger. So müssen die Neuhofener beispielsweise bis nach Jena reisen. Auch die hessischen Vertreter sind nicht gerade „um die Ecke“. „Wir haben daher geschaut, dass die Doppelspieltage so gelegt werden konnten, dass wir nicht allzu viel reisen müssen“, erklärt Kettner. Ab dieser Spielklasse kommen zudem offizielle Schiedsrichter zum Einsatz, die ebenfalls bezahlt werden müssen. Auch für das passende Equipment, wie Schiedsrichterstühle oder Ständer, mussten die TuS-Badmintonspieler tief in die Tasche greifen. Unterstützt werden sie dabei vom Hauptverein, der stolz ist, so hochklassig spielende Akteure in seinen Reihen zu haben, und von dem einen oder anderen Sponsor. Personell gab es im Team der Neuhofener einige Veränderungen. Bei den Damen verstärkt Chiara Marino, eine der stärksten Nachwuchsspielerinnen Deutschlands in ihrer Altersklasse die TuS. Sie kommt vom Post SV Ludwigshafen und besucht inzwischen das Heinrich-Heine-Gymnasium, die Eliteschule des Sports, in Kaiserslautern. Dort wird sie entsprechend ihrer Fähigkeiten intensiv gefördert. Zudem gehört sie dem nationalen Talentteam U14 bis U16 an. Aufgrund ihres Jahrgang (2002) darf Chiara Marino nur mit Sondergenehmigung in der „Ersten“ der TuS spielen. Der Landestrainer hatte im Vorfeld der Saison beim Bundestrainer ein gutes Wort für die 14-Jährige eingelegt. „Beim Post SV konnte sie nicht so hoch spielen, bei uns bekommt sie die Chance in der Regionalliga aufzuschlagen“, erklärt Kettner. Findet allerdings parallel zu den Spieltagen die Jugend-Rangliste statt, hat diese Vorrang, sagt er. Die TuS muss in diesem Fall auf Chiara Marino verzichten. Das passiert in der Hinrunde wohl gleich dreimal. Daniela Kasper, die Nummer eins der TuS in der letzten Saison, laboriert immer noch an ihrer Schulterverletzung. Nachdem die erste OP gut verlaufen war, sollte es eigentlich mit einem Auftritt bereits zur Hinrunde reichen, doch nach Komplikationen und einer weiteren OP befindet sie sich noch in der Warteschleife. Marc Bartel trainiert nach seinem Achillessehnenanriss fleißig für seine Rückkehr ins Team. Neu bei der TuS ist Lukas Scherf, der schon beim Ligakonkurrenten SV Fischbach Regionalligaerfahrung sammeln konnte. Sind alle Herren fit, so stehen den Neuhofenern fünf starke Spieler zur Verfügung. Ein echtes Luxusproblem. Mit dem jungen Matti-Lukka Bahro wechselte ein weiteres großes Talent vom Post SV Ludwigshafen nach Neuhofen. Der Youngster – ebenfalls Jahrgang 2002 – ist allerdings im Regionalligateam noch nicht spielberechtigt und ist daher in der „Zweiten“ an Punkt eins gemeldet. Die Zielsetzung für den Aufsteiger ist klar. „Wir werden alles versuchen, um in der Liga zu bleiben“, macht Kettner deutlich. Wegweisend wird bereits die erste Partie gegen den TV Dieburg-Großzimmern sein. „Ihr erster Herr ist weg, daher rutschen alle eine Etage hoch. Das ist gut für uns. Ich zähle sie eher zu den Abstiegskandidaten“, sagt Neuhofens Nummer eins. Einige Teams seien richtig schwer einzuschätzen. Saarbrücken-Bischmisheim beispielsweise zählt dazu. Deren „Erste“ spielt in der Bundesliga und wer dann im Endeffekt auflaufe, sehe man erst am eigentlichen Spieltag, ist Kettner gespannt. „Im Mittelfeld kann viel passieren“, glaubt er und hofft, dass sich auch die TuS Neuhofen am Ende der Runde dort wiederfinden wird. Die Mannschaft Herren: Timo Kettner, Lukas Scherf, Marc Fehlinger, Sebastian Gaag, Damen: Nadine Schermer, Chiara Marino.

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