Ludwigshafen Luxus in Ruchheim

«LUDWIGSHAFEN.»Schon einen Spieltag vor Abschluss der Vorrunde steht in der Fußball-Bezirksliga der SV Ruchheim als Herbstmeister fest. Am Sonntag, 14.45 Uhr, erwartet der Spitzenreiter den Tabellenelften FV Freinsheim. Das Team ist aber stärker als der derzeitige Tabellenplatz.

Im Fußball gibt es Dinge, die sind nicht plausibel zu erklären. Dass der SV Ruchheim, der in der vergangenen Saison nur in der Liga blieb, weil die SG Steinfeld ihr Team zurückzog, jetzt mit vier Punkten Vorsprung an der Spitze thront, ist so ein ungewöhnlicher Fall. Zumindest auf den ersten Blick. Doch es gibt Gründe, warum es bei den Ruchheimern so gut läuft. „Es ist überraschend, dass wir ganz vorne sind. Aber einen Platz im ersten Drittel hatte ich meiner Mannschaft zugetraut“, sagt Trainer Tobias Ehrenberg. Die Vorbereitung habe gezeigt, wie viel Potenzial in dem Team steckt. Das habe der SVR in den meisten Spielen auf den Platz gebracht. Bei der Kaderzusammenstellung habe Ruchheim auch darauf geachtet, dass die Neuen charakterlich zur Truppe passen. Ein oft unterschätztes Detail. Ganz wichtig für das Spiel der Ruchheimer sind die Automatismen. Und die stellen sich ein, wenn nahezu immer dieselbe Elf einläuft. So haben fünf Spieler bisher alle 14 Begegnungen mitgemacht, drei weitere fehlten nur einmal. Im Prinzip stützt sich Ehrenberg auf einen 14-köpfigen Stammkader. Ein Luxus. „Bisher sind wir vom Verletzungspech verschont geblieben. Das spielt eine große Rolle“, gibt der Coach zu. Hinzu kommt, dass jeder Spieler im variablen 4-1-4-1-System seine Rolle erfüllt. Ein Beispiel ist Patrick Hauptmann. Der vom Verbandsligisten Ludwigshafener SC gekommene Offensivallrounder hat die Rolle des abgewanderten Alan Dos Santos übernommen. Aber er interpretiert sie völlig anders. „Patrick hat ein hohes Spielverständnis, ist clever, hat fußballerische Qualitäten und ein sehr gutes Anlaufverhalten“, lobt Ehrenberg den Mittelstürmer. Er könne Bälle halten und für die nachrückenden Mittelfeldspieler ablegen. Dazu habe er eine super Mentalität. „Kurzum, Patrick ist ein Typ“, erklärt der Coach. All das führt dazu, dass der 24 Jahre alte Hauptmann gesetzt ist. Ihn dürfe man nicht an eher bescheidenen drei Toren messen, sondern an seinem Wert für die Mannschaft. Dagegen habe sich der zum Edelreservisten abgestiegene Dirk Hilzendegen (26) abgemeldet. „Es hat nicht mehr gepasst“, verdeutlicht Ehrenberg. Deswegen wollen die Ruchheimer in der Winterpause ein, zwei neue Spieler holen.

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