Ludwigshafen Ludwigshafen: Tausende Zuschauer bei Fasnachtsumzug in Oppau und Edigheim

Die Jugendfarm hatte das passende Motto zum Wetter ausgewählt.
Die Jugendfarm hatte das passende Motto zum Wetter ausgewählt.

„Etwas weniger Zuschauer als sonst“ haben den Weg zum 61. Oppau-Edigheimer Fasnachtsumzug am Dienstag gefunden. „Dem Wetter geschuldet“, urteilte Ortsvorsteher Frank Meier (SPD). Mit 30 Nummern schlängelte sich der letzte verbliebene Stadtteilumzug zu Fasnacht durch die beiden nördlichen Stadtteile.

„Der Karl kummt net“, teilte der ältere Herr am Straßenrand nach dem Telefonat seiner Begleitung mit, „wege dem Wetter“. Da hat der Karl aber was verpasst: Zwar peitschte gerade ein heftiger Regenguss über die Schaulustigen hinweg, die an der mit drei Polizei-Mannschaftswagen gebauten Endblockade auf der Edigheimer Straße der Ankunft des närrischen Lindwurms harrten. Der Partystimmung tat das miese Wetter allerdings keinen Abbruch, waren die meisten Besucher doch sehr funktional verkleidet: So ging der Oppauer Kostümtrend in diesem Jahr definitiv zum Einhorn-Jumpsuite, der samt Kapuze wohl auch vor Schneestürmen schützen könnte.

Umzug von Arge veranstaltet

Kopfbedeckungszentriert zeigten sich auch all die Kapitäne, Faschingspolizisten, Schlümpfe oder Erdbeeren rund ums Oppauer Rathaus. Als sie gerade zum wummernden Partymix aus den Boxen der Rathaus-Empore das Lasso herausholen wollten, erreichte um 14.07 Uhr die erste Zugnummer den Oppauer Regierungssitz.

„Ein dreifaches ,Polizei Ahoi!'“, grüßte Hubert Eisenhauer als Vorsitzender der veranstaltenden Arbeitsgemeinschaft der Vereine (Arge) die den Zug führende Blaulichteskorte, noch bevor Umzugsmarschall Karl-Heinz Berzel in schicker Uniform die eigentliche Zugspitze bildete. Ein Küsschen gab’s für den Marschall von „Jutta vun de Gass“ Steinruck. König Christoph I. alias Christoph Heller, der als Präsident des Großen Rats mit Vizepräsidentin Constanze Kraus an seiner Seite vorfuhr, bekam von der Oberbürgermeisterin Weißherbstschorle im Plastikbecher ans royale Gefährt gereicht.

Bläser aus Speyer wieder dabei

Sergeant Pepper wäre vom folgenden Fanfarenzug des Rot-Weiß-Speyer begeistert gewesen: „Tolle Musik, tolle Uniformen und tolle Stimmung“ würden die Bläser und Trommler aus der Domstadt laut Eisenhauer fast jedes Jahr beim Stadtteilumzug garantieren. Einen „Hauch von Travestie“ zeigte die mächtig aufgebrezelte Daphne Deveraux alias Maik-Stefan Aubel. „Bekannt und beliebt“ ist Aubel laut Eisenhauer durch seine Auftritte beim TBO.

„Nach Regen folgt der Sonnenschein, auf der Jufa bist du nie allein“, lautete das diesjährige Motto der Jugendfarm aus der Pfingstweide. Sie sei laut Arge-Vorsitzendem „seit 45 Jahren ein voller Erfolg und wird weiter bestehen, auch wenn dort ab und zu Tiere geklaut werden“. Bei der 25 Jahre alten Stadtgarde begrüßte Eisenhauer neben Jubiläumsprinzessin Lisa I. auch den Generaloberst Steffen Unfricht „sowie die Garden, die Offiziere und das ganze Präsidium“.

Hochstraße als Thema

Mit „nur für Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen macht der Verkehr noch Spaß, denn für die gibt es die Rettungsgass“ spielte das Motto des Gartenstadter Carnevalclubs Glücksritter auf das tägliche Brückenchaos an. „Da haben sie aber recht!“, bekräftigte Eisenhauer übers Mikrofon. Erstmalig dabei war die Karlsterner Hexenzunft aus Mannheim-Gartenstadt. Seit 1996 besteht der Verein, dessen Kostüme der alemannischen Fasnacht nachempfunden sind. Mit „Greta lässt grüßen, lasst Blumen sprießen“, erinnerte die Boulegruppe des TV Edigheim an die „Fridays for Future“-Demos.

Positive Polizei-Bilanz

„Unproblematisch wie in den Jahren zuvor“ verlief der Umzug aus Sicht der Polizeiinspektion Oppau laut eines Sprechers. „Übliche Diskussionen“, warum und ob die gesperrte Hauptstraße nicht doch mit dem Pkw befahren werden dürfe, hätten die Beamten vor Ort „kommunikativ regeln“ können. 25.000 bis 30.000 Zuschauer hatten das Spektakel in den Vorjahren verfolgt. Dieses Mal waren es laut Veranstalter etwas weniger.

Auch der Zugmarschall hielt vorsichtshalber den Regenschirm bereit.
Auch der Zugmarschall hielt vorsichtshalber den Regenschirm bereit.
Die Kleinen der Stadtgarde.
Die Kleinen der Stadtgarde.
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